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Rechtlich gesehen sind Emschergenossenschaft (EG) und Lippeverband (LV) zwei Körperschaften des öffentlichen Rechts mit vergleichbaren gesetzlichen Aufgabenstellungen. Wir bündeln unsere Kompetenz seit inzwischen mehr als 90 Jahren und sind der größte Abwasserentsorger und Betreiber von Kläranlagen in Deutschland. Die Vorteile dieser Partnerschaft liegen auf der Hand: erhebliche Synergieeffekte durch mehr Wissen, mehr Erfahrung und mehr Wirtschaftlichkeit. Uns verbindet vor allem das gemeinsame Ziel, an Emscher und Lippe ökologisch, technisch und gestalterisch überzeugende Lösungen zu schaffen – in der Region und für die Region.
Die Flüsse unserer Region haben ihr Gesicht mehrfach verändert. Ursprünglich waren sie unregulierte Fließgewässer im ländlichen Raum, dann offene Abwasserkanäle in einer dicht besiedelten Industrielandschaft. Nun sollen sie wieder zu attraktiven Wasserläufen in einem Ballungsraum werden, der den Strukturwandel in Richtung Dienstleistung und Technologie aktiv vorantreibt. Im Umfeld von Emscher und Lippe konkurrieren die Nutzungsansprüche von Mensch und Natur. Diese Ansprüche in ein nachhaltiges Gleichgewicht zu bringen, ist unsere Aufgabe. Wohnen und Arbeit müssen ebenso möglich sein wie das Wiedererstehen lebendiger, artenreicher Flusslandschaften – keine leichte Aufgabe in einer Region, die ohne unsere Arbeit häufig unter Wasser stehen würde. Im größten Ballungsgebiet Europas zwischen Dortmund und Duisburg sowie der nördlich angrenzenden Lippe-Region stehen wir für eine moderne, kostengünstige Wasserwirtschaft mit vielfältigen Aufgaben:
Emscher-Gebiet. Die Emschergenossenschaft feiert in diesem Jahr ihr 125-jähriges Bestehen. Als technischer Infrastruktur-Dienstleister für ihre Mitglieder, darunter die Emscher-Anrainer, hat der Wasserwirtschaftsverband seit 1899 das Bild der Städte in der Region maßgeblich geprägt. Das wirtschaftliche Überleben der Kommunen in der Hochphase der Industrialisierung, die bergbaubedingt mit einer Abwassermisere einher ging, sicherte die Emschergenossenschaft im 20. Jahrhundert mit dem technischen Ausbau der Gewässer zu überflutungssicheren Schmutzwasserläufen – aufgrund der Bergsenkungen konnten damals keine unterirdischen Abwasserkanäle gebaut werden, weswegen es vor Gründung der Emschergenossenschaft zu permanenten Fäkal-Überschwemmungen und in deren Folge zu Krankheitsausbrüchen kam. Nach der Nordwanderung des Bergbaus Ende der 1980er-Jahre wiederum leistete die Emschergenossenschaft mit dem Generationenprojekt Emscher-Umbau einen maßgeblichen Beitrag zum Gelingen des Strukturwandels im Herzen des Ruhrgebietes, das genauso gut auch Emscher-Gebiet heißen könnte. Mit der Abwasserfreiheit und der Bildung neuer blaugrüner Infrastrukturen ging eine deutliche Verbesserung der Lebens- und Aufenthaltsqualität im Emscher-Gebiet einher.
Emscher-Lippe-Gebiet. Kläranlagen oder Pumpwerke sind wichtige Anlagen der Daseinsvorsorge – wenn bei ihnen der Strom ausfällt, kann Abwasser weder gereinigt noch transportiert werden. Daher benötigen sie eine belastbare Energieversorgung – vor allem angesichts der aktuellen Energie- und Klimakrise. Paradoxerweise bieten genau diese wasserwirtschaftlichen Infrastrukturen – Kläranlagen, Abwasserkanäle, Rückhaltebecken, Deiche, Pumpstationen, Seen – bisher ungenutzte Potenziale für die Erzeugung und Nutzung erneuerbarer Energien. Der Lippeverband leitet das von der Europäischen Union geförderte Projekt „ResNRJwater“ mit insgesamt neun Partner aus sechs Ländern – darunter auch die Emschergenossenschaft und ihre Tochter BETREM. Gemeinsam arbeiten sie an dem Ziel, diese ungenutzten Potenziale zu erforschen und damit die Widerstandsfähigkeit der Energieversorgung von wichtigen Infrastrukturen zu erhöhen. Mit der Auftaktkonferenz in Essen ist das Projekt „ResNRJwater“ nun offiziell gestartet.
Haltern-Lippramsdorf/Marl. Die Arbeiten für das Hochwasser- und Naturschutzprojekt Haltern-Lippramsdorf-Marl (HaLiMa) schreiten trotz der widrigen Wetterverhältnisse der vergangenen Wochen voran. Der Lippeverband flutet am Mittwoch, 17. Juli, einen neuen etwa 190 Meter langen Nebenarm der Lippe in der umgestalteten Lippe-Aue zwischen dem Oelder Weg und dem Pumpwerk Haltern-Meinken an der Feldmarkstraße. Vorbereitend auf die Flutung wurde in dieser Woche der Altdeich in dem Bereich zurückgebaut.
Wesel. Endlich Ferien und Zeit für ein kleines Abenteuer! Das können Kinder und Jugendliche in der Natur direkt vor der Haustür erleben. Vom 12. bis zum 15. August bietet der Lippeverband gemeinsam mit der Stadt Wesel ein kostenfreies Exkursionsprogramm für junge Entdecker*innen zwischen 6 und 14 Jahren an. Unter pädagogischer Begleitung können die Kinder und Jugendlichen spielerisch die Artenvielfalt an der Lippe entdecken und erfahren hautnah, wie sich die Lippe in den vergangenen Jahrzehnten gewandelt hat – vom industriell genutzten Gewässer hin zum naturnahen Fluss.
Hamm. Ab Montag, den 22. Juli, muss der Lippeverband seine Lippe-Fähre Lupia für zwei Wochen außer Betrieb nehmen. Grund dafür sind Sanierungsmaßnahmen an der Telekommunikationsanlage am Schloss Oberwerries. Durch die Bauarbeiten der Stadt Hamm ist auch der Notalarmknopf der Fähre für den Zeitraum der Sanierungsarbeiten funktionsunfähig. Daher muss die Fähre aus Sicherheitsgründen an Land bleiben. Voraussichtlich ab dem 2. August können Radfahrende und Spaziergänger*innen sich wieder eigenständig mit Muskelkraft von einem zum anderen Ufer ziehen. Der Lippeverband bittet um Verständnis.
Aktuelle Veranstaltungen rund um Emscher und Lippe finden Sie in unserem Veranstaltungskalender.
Die unterschiedlichen Nutzungsansprüche, die Wirtschaft, Mensch und Natur an die Emscher haben, in ein nachhaltig vertretbares Gleichgewicht zu bringen – das ist im Wesentlichen unsere Aufgabe als Flussmanager der Emscher.
Neben der allgemeinen Pflicht der Gewässerunterhaltung übernehmen wir auch die Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie an der Lippe. Hierzu haben wir 2013 das Programm „Lebendige Lippe“ für unseren Zuständigkeitsbereich aufgelegt und neben der Fortsetzung der bestehenden Projekte mehrere neue Projekte begonnen.
Unterstützen Sie uns bei der nachhaltigen Gestaltung von Emscher und Lippe! Ob Sie Berufserfahrung mitbringen, nach Ausbildung oder Studium durchstarten wollen, einen Beruf erlernen oder während eines Praktikums erste Unternehmensluft schnuppern möchten: Wir bieten Ihnen einen sicheren und abwechslungsreichen Arbeitsplatz, in dem Sie Ihre Talente bestmöglich entfalten können. Mit über 1.700 Mitarbeitenden stehen wir für eine moderne und innovative Wasserwirtschaft.
Ein Spaziergang am Wasser, eine Radtour entlang des Gewässers – Flüsse laden seit jeher zum Radfahren, Wandern oder Verweilen ein. In der Region hat sich in den vergangenen Jahren viel verändert. Neue Wege am Wasser zeugen von diesem Wandel.
Das Glück liegt auf der Straße, heißt es. Und wir glauben: auch auf den Radwegen. Denn Bewegung, Gesundheit und Glück bilden einfach ein perfektes Trio. Die „Glücksradtouren“ sind ein Angebot der Emschergenossenschaft und der KNAPPSCHAFT im Rahmen der Kooperation „Gesund an der Emscher!”.
Zwischen Quelle und Mündung der Emscher gibt es vier Hof-Anlagen: In Holzwickede an der Emscher-Quelle und dem Emscher-Weg liegt ganz idyllisch der Emscherquellhof – eine historische Fachwerk-Hofanlage. In Dortmund-Mengede ist der Hof Emscher-Auen seit 2017 Anlaufstelle für Fahrradfahrer*innen und Spaziergänger*innen in unmittelbarer Nähe unseres größten Hochwasser-Rückhaltebeckens. An der Emscher-Mündung in Dinslaken haben wir 2013 die Hofanlage aus dem Jahr 1911 renoviert und umgebaut. Auf dem Gelände unserer ehemaligen Kläranlage lädt der BernePark in Bottrop zum Verweilen ein. Alle vier Anlagen haben eines gemeinsam: Sie bringen einen vielseitigen Mehrwert in den Bereichen Bildung, Naherholung, Freizeit, Kunst & Kultur und sind verbindendes Element ins Emscher-Land sowie zum Emscher-Weg.
Partizipation ist ein wichtiges Thema für uns – und das Angebot ist vielfältig: Bei unserer Initiative „Mach mit am Fluss!“ werden im gesamten Emscher- und Lippe-Einzugsgebiet spannende Orte geschaffen. Wir wollen den Menschen die Gewässer zurückgeben und rufen zum Miterleben, Mitlernen und zum weiterem Mitentwickeln und -gestalten auf. In einer Vielzahl von langfristigen Projekten, Bildungsaktivitäten und Veranstaltungen sind wir gemeinsam mit den Menschen der Region aktiv.
Der Klimawandel stellt die gesamte Welt und auch die Städte in NRW vor eine besondere Herausforderung. Die Zunahme von Starkregen, Trockenphasen, tropischen Nächten und sich immer weiter aufheizende Städte beeinträchtigen immer stärker die Lebensqualität der Menschen – besonders auch in dichtbesiedelten Ballungszentren wie dem Ruhrgebiet. Denn hier liegen die Temperaturen längst bis zu zehn Grad Celsius höher als im unbebauten Umland. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, die Folgen des Klimawandels abzumildern und das Leben nachhaltig attraktiver zu gestalten, haben sich die 16 Städte der Emscher-Region mit der Emschergenossenschaft in der Zukunftsinitiative Klima.Werk zusammengeschlossen. Gemeinsam haben sie eine blaugrüne Vision für unsere Städte.