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Rechtlich gesehen sind Emschergenossenschaft (EG) und Lippeverband (LV) zwei Körperschaften des öffentlichen Rechts mit vergleichbaren gesetzlichen Aufgabenstellungen. Wir bündeln unsere Kompetenz seit inzwischen mehr als 90 Jahren und sind der größte Abwasserentsorger und Betreiber von Kläranlagen in Deutschland. Die Vorteile dieser Partnerschaft liegen auf der Hand: erhebliche Synergieeffekte durch mehr Wissen, mehr Erfahrung und mehr Wirtschaftlichkeit. Uns verbindet vor allem das gemeinsame Ziel, an Emscher und Lippe ökologisch, technisch und gestalterisch überzeugende Lösungen zu schaffen – in der Region und für die Region.
Die Flüsse unserer Region haben ihr Gesicht mehrfach verändert. Ursprünglich waren sie unregulierte Fließgewässer im ländlichen Raum, dann offene Abwasserkanäle in einer dicht besiedelten Industrielandschaft. Nun sollen sie wieder zu attraktiven Wasserläufen in einem Ballungsraum werden, der den Strukturwandel in Richtung Dienstleistung und Technologie aktiv vorantreibt. Im Umfeld von Emscher und Lippe konkurrieren die Nutzungsansprüche von Mensch und Natur. Diese Ansprüche in ein nachhaltiges Gleichgewicht zu bringen, ist unsere Aufgabe. Wohnen und Arbeit müssen ebenso möglich sein wie das Wiedererstehen lebendiger, artenreicher Flusslandschaften – keine leichte Aufgabe in einer Region, die ohne unsere Arbeit häufig unter Wasser stehen würde. Im größten Ballungsgebiet Europas zwischen Dortmund und Duisburg sowie der nördlich angrenzenden Lippe-Region stehen wir für eine moderne, kostengünstige Wasserwirtschaft mit vielfältigen Aufgaben:
Castrop-Rauxel/Recklinghausen. Flora und Fauna in und an der Emscher unter der Lupe: Emschergenossenschaft und NABU NRW luden zum zweiten „Tag der lebendigen Emscher“ in den neuen Natur- und Wasser-Erlebnis-Park an der Stadtgrenze Castrop-Rauxel/Recklinghausen ein. Am letzten Juni-Wochenende untersuchten Forscherinnen und Forscher die biologische Vielfalt der neuen Emscher-Aue, des Suderwicher Baches sowie des gesamten Parks. Die Auswertung zeigt nun Erfreuliches: Insgesamt wurden über 700 Arten kartiert. Darunter auch der stark gefährdete Flussregenpfeifer und die Kleine Zangenlibelle. Im vergangenen Jahr fand der Aktionstag erstmals statt, damals an der Emscher-Mündung in Dinslaken/Voerde.
Hamm. Am Hoppeibach errichtet der Lippeverband in diesem Jahr ein Hochwasserrückhaltebecken (HRB). Seit Beginn der Baumaßnahme im Frühjahr halten sich Bürger*innen wiederholt nicht an die Absperrungen, brechen Verschlüsse und Sicherheitsvorrichtungen auf und laufen über das Baufeld. Der Lippeverband macht darauf aufmerksam, dass sie sich damit selbst gefährden: In dem Bereich fahren schwere Baugeräte, der Boden ist uneben und der Schutt kann zu Verletzungen führen. Wegen der Unfallgefahr mahnt der Wasserwirtschaftsverband, den Baubereich für die eigene Sicherheit nicht zu betreten und sich an die Absperrungen zu halten. Die Arbeiten dauern voraussichtlich bis Ende dieses Jahres an.
Lünen. Der Lippeverband hat ganz aktuell mit der ökologischen Verbesserung der Seseke im Bereich zwischen der Kläranlage Lünen-Sesekemündung und dem Datteln-Hamm-Kanal begonnen. Auf einer Länge von 1,2 Kilometern wird der Nebenlauf der Lippe naturnah umgestaltet – dazu wird unter anderem das Gewässerprofil innerhalb der Deiche aufgeweitet und die Böschungen vielseitiger modelliert. Der Lippeverband investiert rund 2,5 Millionen Euro in die Maßnahme, die bis zirka Juli 2025 fertiggestellt werden soll.
Hamm. Pünktlich zum Wochenende lässt der Lippeverband seine Lippe-Fähre Lupia bereits wieder ins Wasser. Die Fähre kann ab Freitag, 26. Juli, wieder von Radfahrenden und Spaziergänger*innen zur Querung der Lippe genutzt werden. Die vergangenen zwei Wochen musste die Lupia wegen einer Sanierungsmaßnahme der Stadt Hamm am Schloss Oberwerries an Land bleiben, da dadurch der Notalarmknopf der Fähre funktionsunfähig war. Dank eines vorrübergehenden Ersatz-Notalarmknopfs, der bei Gebrauch einen direkten Notruf an die zuständige Feuerwehr absendet, kann die Fähre eine Woche eher als geplant wieder in Betrieb gehen.
Emscher-Lippe-Gebiet/Lüttich. Die steigende Anzahl an Sturzfluten ist eine zunehmende Gefahr in Folge des Klimawandels. Besonders die Ereignisse im Juli 2021 im Ahrtal sind vielen noch gut in Erinnerung und auch die Überflutungen in Süddeutschland in diesem Jahr zeigen, dass diese sowohl menschliche Verluste als auch enorme wirtschaftliche Schäden mit sich bringen. Um besser auf extreme Sturzfluten vorbereitet zu sein, wurde die internationale Kooperation „FlashFloodBreaker“ ins Leben gerufen. Die Emschergenossenschaft ist federführend unter den insgesamt 13 Partner*innen aus sechs verschiedenen europäischen Ländern. Sie beteiligt sich gemeinsam mit dem Lippeverband und der Feuerwehr Duisburg an verschiedenen Bausteinen der über vier Jahre laufenden Kooperation, die mit 7,15 Millionen Euro durch den Zusammenschluss Interreg North-West Europe des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) gefördert wird. Als Startschuss fand nun eine internationale Konferenz in Lüttich, Belgien mit über 100 Teilnehmer*innen statt.
Aktuelle Veranstaltungen rund um Emscher und Lippe finden Sie in unserem Veranstaltungskalender.
Die unterschiedlichen Nutzungsansprüche, die Wirtschaft, Mensch und Natur an die Emscher haben, in ein nachhaltig vertretbares Gleichgewicht zu bringen – das ist im Wesentlichen unsere Aufgabe als Flussmanager der Emscher.
Neben der allgemeinen Pflicht der Gewässerunterhaltung übernehmen wir auch die Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie an der Lippe. Hierzu haben wir 2013 das Programm „Lebendige Lippe“ für unseren Zuständigkeitsbereich aufgelegt und neben der Fortsetzung der bestehenden Projekte mehrere neue Projekte begonnen.
Unterstützen Sie uns bei der nachhaltigen Gestaltung von Emscher und Lippe! Ob Sie Berufserfahrung mitbringen, nach Ausbildung oder Studium durchstarten wollen, einen Beruf erlernen oder während eines Praktikums erste Unternehmensluft schnuppern möchten: Wir bieten Ihnen einen sicheren und abwechslungsreichen Arbeitsplatz, in dem Sie Ihre Talente bestmöglich entfalten können. Mit über 1.700 Mitarbeitenden stehen wir für eine moderne und innovative Wasserwirtschaft.
Ein Spaziergang am Wasser, eine Radtour entlang des Gewässers – Flüsse laden seit jeher zum Radfahren, Wandern oder Verweilen ein. In der Region hat sich in den vergangenen Jahren viel verändert. Neue Wege am Wasser zeugen von diesem Wandel.
Das Glück liegt auf der Straße, heißt es. Und wir glauben: auch auf den Radwegen. Denn Bewegung, Gesundheit und Glück bilden einfach ein perfektes Trio. Die „Glücksradtouren“ sind ein Angebot der Emschergenossenschaft und der KNAPPSCHAFT im Rahmen der Kooperation „Gesund an der Emscher!”.
Zwischen Quelle und Mündung der Emscher gibt es vier Hof-Anlagen: In Holzwickede an der Emscher-Quelle und dem Emscher-Weg liegt ganz idyllisch der Emscherquellhof – eine historische Fachwerk-Hofanlage. In Dortmund-Mengede ist der Hof Emscher-Auen seit 2017 Anlaufstelle für Fahrradfahrer*innen und Spaziergänger*innen in unmittelbarer Nähe unseres größten Hochwasser-Rückhaltebeckens. An der Emscher-Mündung in Dinslaken haben wir 2013 die Hofanlage aus dem Jahr 1911 renoviert und umgebaut. Auf dem Gelände unserer ehemaligen Kläranlage lädt der BernePark in Bottrop zum Verweilen ein. Alle vier Anlagen haben eines gemeinsam: Sie bringen einen vielseitigen Mehrwert in den Bereichen Bildung, Naherholung, Freizeit, Kunst & Kultur und sind verbindendes Element ins Emscher-Land sowie zum Emscher-Weg.
Partizipation ist ein wichtiges Thema für uns – und das Angebot ist vielfältig: Bei unserer Initiative „Mach mit am Fluss!“ werden im gesamten Emscher- und Lippe-Einzugsgebiet spannende Orte geschaffen. Wir wollen den Menschen die Gewässer zurückgeben und rufen zum Miterleben, Mitlernen und zum weiterem Mitentwickeln und -gestalten auf. In einer Vielzahl von langfristigen Projekten, Bildungsaktivitäten und Veranstaltungen sind wir gemeinsam mit den Menschen der Region aktiv.
Der Klimawandel stellt die gesamte Welt und auch die Städte in NRW vor eine besondere Herausforderung. Die Zunahme von Starkregen, Trockenphasen, tropischen Nächten und sich immer weiter aufheizende Städte beeinträchtigen immer stärker die Lebensqualität der Menschen – besonders auch in dichtbesiedelten Ballungszentren wie dem Ruhrgebiet. Denn hier liegen die Temperaturen längst bis zu zehn Grad Celsius höher als im unbebauten Umland. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, die Folgen des Klimawandels abzumildern und das Leben nachhaltig attraktiver zu gestalten, haben sich die 16 Städte der Emscher-Region mit der Emschergenossenschaft in der Zukunftsinitiative Klima.Werk zusammengeschlossen. Gemeinsam haben sie eine blaugrüne Vision für unsere Städte.