Regenwasserbehandlungsanlage: Bau schreitet voran

Baumarbeiten an der Wittekindstraße

Oberhausen. Im Rahmen der Erstellung einer Regenwasserbehandlungsanlage an der Wittekindstraße muss die Emschergenossenschaft in den kommenden Tagen Grünschnittarbeiten parallel zur Bahntrasse durchführen. Die Maßnahme ist mit der Unteren Naturschutzbehörde bei der Stadt Oberhausen abgestimmt. Die Emschergenossenschaft bittet um Verständnis für etwaige Beeinträchtigungen.

Die neue Regenwasserbehandlungsanlage entsteht im Zuge des Generationenprojekts Emscher-Umbau und ist wesentlich für das Erreichen der Abwasserfreiheit in der Emscher bis Ende 2021.

Die Funktionsweise
Eine Regenwasserbehandlungsanlage dient der Trennung von sauberem Regenwasser und schmutzigem Abwasser. In einem Stauraumkanal oder Regenüberlaufbecken wird bei starken Niederschlägen das Mischwasser zunächst „angehalten“ und beruhigt. Dabei kommt das physikalische Gesetz der Schwerkraft zum Tragen: Die schwereren Schmutzsedimente setzen sich nach unten ab und können gedrosselt durch eine Ableitung in den Abwasserkanal und anschließend zur Kläranlage transportiert werden.

Das oben schwimmende, weitestgehend saubere und nicht-klärpflichtige Regenwasser dagegen kann nach Erreichen einer bestimmten Menge und Höhe über eine sogenannte Entlastungsschwelle ins Gewässer „schwappen“. Mit Hilfe der Regenwasserbehandlungsanlagen erhalten die Gewässer also weitestgehend sauberes Wasser, während die Abwasserkanäle und insbesondere die Kläranlagen entlastet werden. Das ist nicht nur ökologisch äußerst sinnvoll, sondern auch ökonomisch – denn die Abwasserkanäle müssen nicht durchgängig übergroß dimensioniert werden, was die Baukosten erheblich senkt! Zudem gehört sauberes Regenwasser ins Gewässer und nicht in die Kläranlage, wo es unnötigerweise noch einmal für viel Geld gereinigt würde.

Die Emschergenossenschaft
Die Emschergenossenschaft ist ein öffentlich-rechtliches Wasserwirtschaftsunternehmen, das effizient Aufgaben für das Gemeinwohl mit modernen Managementmethoden nachhaltig erbringt und als Leitidee des eigenen Handelns das Genossenschaftsprinzip lebt. Sie wurde 1899 als erste Organisation dieser Art in Deutschland gegründet und kümmert sich seitdem unter anderem um die Unterhaltung der Emscher, um die Abwasserentsorgung und -reinigung sowie um den Hochwasserschutz.

Seit 1992 plant und setzt die Emschergenossenschaft in enger Abstimmung mit den Emscher-Kommunen das Generationenprojekt Emscher-Umbau um, in das über einen Zeitraum von rund 30 Jahren prognostizierte 5,38 Milliarden Euro investiert werden. www.eglv.de