Castrop-Rauxel: Umgestaltung Deininghauser Bach
Castrop-Rauxel
Über neun Kilometer Abwasserkanal wurden schrittweise zu einer naturnahen Bachstruktur umgebaut und für Besucher*innen und Anrainer*innen durch entsprechende Infrastruktur erlebbar gemacht.
In den 1920er- bis 1930er-Jahren wurde der Bach – von seinem Quellbereich in der Nähe der Zeche Schwerin bis zu seiner Mündung in den Landwehrbach – zu einem Abwasserkanal umgebaut. Hierfür wurde er teilweise unter die Erde gelegt, begradigt, und mit Sohlschalen aus Beton versorgt. Darüberhinaus wurde das Gefälle erhöht. Zwischen 1992 und 2017 wurde der Bach im Rahmen eines Pilotprojekts der Emschergenossenschaft wieder Schritt für Schritt zu einem naturnahen Bach umgebaut.
Für die gelungene ökologische Umgestaltung des Bachs spricht die Rückkehr der Fischart „Dreistachliger Stichling“ im Jahr 2018. Diese früher sehr verbreitete Fischart war über Jahrzehnte nur in den sauberen Bereichen des Reviers zu finden. Seine Rückkehr belegt den Aufwärtstrend im gesamten Emscher-System.
Im Deiningshauser Bach wurde dies durch die Abkopplung von Abwässern sowie die Rückführung in einen möglichst naturnahen Zustand ermöglicht. Die Abwässer werden durch ein unterirdisches Rohrsystem geleitet und die ursprüngliche Bachtrasse wurde abgeflacht, entgradigt, und auf das alte Gefälle gebracht. Auch im Stadtzentrum fließt der Bach heute wieder oberflächlich und rückt so ins Bewusstsein der Menschen.
Ergänzend wurden neue Brücken, Radwege und Rastplätze für die Radtourist:innen und Spaziergänger:innen angelegt. Infrastruktur, Länge und Umgebungsvielfalt machen diesen Bach zum erlebbaren Paradebeispiel wieder erlangter blaugrüner Infrastruktur.
Gewässerbezug: | Deininghauser Bach, Landwehrbach, Emscher |
Lage_Anschrift: | Schulstraße 5, 44579 Castrop-Rauxel |
Bauzeit_Fertigstellung: | 1992 – 2017 |
Dimension: | 9,3 km Wasserlauf wurden vom Abwasser getrennt und ökologisch verbessert. Es handelt sich um das größte Gewässerprojekt innerhalb des Umbaus des Emschers-Systems. |
Handlungsfeld: | Grün- und Freiraum in den Städten |
Schirmprojekt: | IBA Emscher Park |
Projektpartner: |
Stadt Castrop-Rauxel, Emschergenossenschaft |
Finanzierung_Förderung: |
• 8,65 Mio. Euro Fördermittel aus dem Ökologieprogramm im Emscher-Lippe-Raum • 5,27 Mio. Euro Fördermittel aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (Ziel-2 Programm-NRW) • 0,69 Mio. Euro Fördermittel zur Umsetzung der EG-Wasserrahmenrichtlinie • 0,31 Mio. Euro Fördermittel Städtebauförderung • Emschergenossenschaft |