Kescherbucht muss neu bepflanzt werden

Umweltbildungsort an der Lippe bis zu den Sommerferien gesperrt

Wesel. Im vergangenen Jahr hat der Lippeverband am Alten Lippe-Hafen in Wesel eine Kescherbucht angelegt. Dort können Kinder und Jugendliche im flach abfallenden Uferbereich Wasserlebewesen hautnah beobachten. Große Schautafel informieren über das Leben am Fluss. Leider konnte sich die angepflanzte Vegetation nicht wie gewünscht entwickeln, weshalb der Bereich neu bepflanzt werden muss. Aus diesem Grund bleibt die Bucht mindestens bis zu den Sommerferien gesperrt.

Die Kescherbucht soll Kinder und Jugendliche für Gewässerökologie und Artenvielfalt sensibilisieren. Damit sie hier auch Wasserlebewesen wie Köcherfliegen, Mützenschnecken oder Libellen „entdecken“ können, hatte der Lippeverband in der Uferregion Samen ausgesät und flache Gewässerbereiche bepflanzt. Diese Bereiche sollen den Wassertieren einen geschützten Lebensraum bieten. Allerdings hatten die Pflanzen kaum eine Chance, sich zu entwickeln – die enorme Frequentierung der Bucht durch Anglerinnen und Angler sowie durch Hundehalterinnen und -halter war zu stark. Deshalb kann die Kescherbucht aktuell leider nicht für den ursprünglichen Zweck genutzt werden. Bis sie wieder als Lernort zur Verfügung steht, muss sich die Biologie in Ruhe erholen und entwickeln. 

Ziel ist es, die Bucht in den Sommerferien für Kinder und Jugendliche wieder freizugeben, um ein Ferienprogramm anzubieten. Wie bereits in den vergangenen Herbstferien erfahren Kinder und Jugendliche dann etwas über das sensible Ökosystem am Fluss. Der Lippeverband bittet darum, diesen besonderen Gewässerbereich nicht als Schwimmstelle für Hunde und nicht als Angelbereich zu nutzen. Er soll in erster Linie als naturnaher Bildungsort für Kinder und Jugendliche dienen.

Hintergrund
Die Lokale Aktionsgruppe „Lippe-Issel-Niederrhein“ (LAG) ist Träger der lokalen Entwicklungsstrategie für die Region und erarbeitet Lösungen für regionalspezifische strukturelle Herausforderungen und setzt diese gemeinsam mit den Akteuren aus der Region um. Der „LippeUmweltBildungsOrt“ (LUBO) ist ein Entwicklungsprojekt für nachhaltige Umweltbildung in der Region Lippe-Issel-Niedrrhein. 

LEADER ist eine Fördermaßnahme der Europäischen Union zur Entwicklung des ländlichen Raumes. LEADER steht dabei für „Liaison entre actions de développement de l´économie rurale“ [„Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft]“. Das Programm ist Teil des Europäischen Landwirtschaftsfonds (ELER).

Förderhinweis
Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums: Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete unter Beteiligung des Landes Nordrhein-Westfalen.

Lippeverband
Der Lippeverband ist ein öffentlich-rechtliches Wasserwirtschaftsunternehmen, das effizient Aufgaben für das Gemeinwohl mit modernen Managementmethoden nachhaltig erbringt und als Leitidee des eigenen Handelns das Genossenschaftsprinzip lebt.

Seine Aufgaben sind in erster Linie die Abwasserentsorgung und -reinigung, der Hochwasserschutz durch Deiche und Pumpwerke und die Gewässerunterhaltung und -entwicklung. Dazu gehört auch die ökologische Verbesserung technisch ausgebauter Nebenläufe. Darüber hinaus kümmert sich der Lippeverband in enger Abstimmung mit dem Land NRW um die Renaturierung der Lippe. Dem Lippeverband gehören zurzeit 155 Kommunen und Unternehmen als Mitglieder an, die mit ihren Beiträgen die Verbandsaufgaben finanzieren. www.eglv.de