Emscher-Umbau ist ein Gewinn für die Menschen in Herne
Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda besichtigt Umwelt-und Klimaschutz direkt vor den Haustüren der Bürgerinnen und Bürger
Herne. Mehr als eine halbe Milliarde Euro investiert die Emschergenossenschaft in den Umbau des Emscher-Systems allein in Herne. Geld, das das Stadtbild grüner und die Wasserläufe ökologisch wertvoller macht. Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda, aktuell auch Vorsitzender des Genossenschaftsrates der Emschergenossenschaft, machte sich am Donnerstag persönlich ein Bild von der Renaturierung, die den Menschen in Herne nach rund 170 Jahren fast verloren gegangene Natur zurückgibt.
Auf dem Programm standen unter anderem der Ostbach, der Dorneburger Mühlenbach sowie ein Stauraumkanal und ein Pumpwerk an der Hofstraße.
Rund 520 Millionen Euro investiert die Emschergenossenschaft in die Umgestaltung der Emscher-Gewässer auf Herner Stadtgebiet. 36 Kilometer an neuen unterirdischen Abwasserkanälen entstehen, 30 Kilometer an Bachläufen werden renaturiert. Die Voraussetzungen zum Erreichen der vollständigen Abwasserfreiheit sind weitestgehend erfüllt, mehr als 30 Kilometer der Abwasserkanäle sind bereits fertiggestellt. Bis Ende dieses Jahres werden alle Schmutzwassersammler in Betrieb sein, alle Gewässer in Herne werden dann komplett sauber sein – zum ersten Mal seit rund 170 Jahren!
„Mich fasziniert der Emscher-Umbau, da dadurch eine ökologische Aufwertung unserer Heimat direkt vor der Haustür der Menschen geschieht. Diese Investitionen in Klima- und Umweltschutz sind ein Gewinn für alle Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt“, sagt Dr. Frank Dudda. Von den Ergebnissen der Renaturierung überzeugte sich Hernes Oberbürgermeister an den bereits umgestalteten Ufern des Dorneburger Mühlenbachs. Das Gewässer ist aus Bochum kommend bis zur Eintrachtstraße in Herne ökologisch verbessert. Von der Eintrachtstraße bis zur Verrohrung unter dem Wanne-Eickeler Hauptbahnhof ist der Bach zwar noch ein ausgebauter Reinwasserlauf, führt aber kein Schmutzwasser mehr.
Der Emscher-Umbau ist mehr als nur ein wasserwirtschaftliches Projekt. Er deckt die Chancen und Potenziale unserer Region auf und hat Mehrwert-Effekte für Natur und Menschen“, sagt Prof. Dr. Uli Paetzel, der den Oberbürgermeister bei der Besichtigung begleitete. Ein solcher Effekt ist die Bildungsarbeit, die die Emschergenossenschaft leistet, um das Bewusstsein junger Menschen für das Element Wasser zu schärfen: Am Ostbach entsteht ein Blaues Klassenzimmer, an dessen Entwicklung auch Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte des Otto-Hahn-Gymnasiums und der Schillerschule mitgearbeitet haben. Das Blaue Klassenzimmer wird ein Lernort im Freien, an dem auch Untersuchungen im renaturierten Gewässer durchgeführt werden.
Ich war selber Schüler am Otto-Hahn-Gymnasium. An eine Renaturierung der Emscher-Gewässer war damals aber aufgrund des aktiven Bergbaus nicht zu denken. Jetzt als Oberbürgermeister von Herne und als Vorsitzender des Genossenschaftsrates der Emschergenossenschaft dieses Zukunftsprojekt mitgestalten zu können, ist einfach klasse“, sagt Dudda.
Anlagen in Herne
Die Emschergenossenschaft betreibt in Herne 15 Pumpwerke, 7 Sonderbauwerke wie Hochwasser- oder Regenrückhaltebecken und rund 23,7 Kilometer Kanäle (davon ca. 7,9 Kilometer Emscher). Außerdem unterhält der Verband in Herne rund 29,9 Kilometer Wasserläufe, wovon rund 5,6 Kilometer zur Emscher zählen.
Die Emschergenossenschaft
Die Emschergenossenschaft ist ein öffentlich-rechtliches Wasserwirtschaftsunternehmen, das effizient Aufgaben für das Gemeinwohl mit modernen Managementmethoden nachhaltig erbringt und als Leitidee des eigenen Handelns das Genossenschaftsprinzip lebt. Sie wurde 1899 als erste Organisation dieser Art in Deutschland gegründet und kümmert sich seitdem unter anderem um die Unterhaltung der Emscher, um die Abwasserentsorgung und -reinigung sowie um den Hochwasserschutz.
Seit 1992 plant und setzt die Emschergenossenschaft in enger Abstimmung mit den Emscher-Kommunen das Generationenprojekt Emscher-Umbau um, in das über einen Zeitraum von rund 30 Jahren knapp 5,5 Milliarden Euro investiert werden. www.eglv.de