Schülerinnen und Schüler denken Städte blau und grün
Emschergenossenschaft unterstützt UNESCO-Schülerfachtagung
Emscher-Region. Was Städte wie Köln, Aachen oder Bielefeld sich in puncto „blau-grüne Infrastruktur“ von den Emscher-Städten abgucken können, erfuhren rund 80 Jugendliche bei der UNESCO-Schülerfachtagung im Juni. Dass clevere Stadtgestaltung nachhaltig gegen die Folgen des Klimawandels wirken kann, lernten sie unter anderem in Fachrunden mit Expertinnen und Experten der Emschergenossenschaft. Dann erkundeten sie ihre Städte virtuell per Klimatour-App, um zu schauen, wo und welche Projekte Sinn machen.
Extremwetterereignisse wie Starkregen und Hitzeperioden stellen Städteregionen vor besondere Herausforderungen und werden sich im Zuge des Klimawandels weiter verstärken. Hier hat die Emschergenossenschaft zusammen mit den Städten der Zukunftsinitiative „Wasser in der Stadt von morgen“ in den vergangenen Jahren viel Know-how gesammelt. Unter dem Dach der ZI setzen Emschergenossenschaft und Städte das Ruhrkonferenz-Projekt „Klimaresiliente Region mit internationaler Strahlkraft“ des Landes NRW um. „Im Fokus des Projektes stehen Maßnahmen, die durch eine nachhaltige, wasserbewusste Stadtentwicklung die negativen Folgen des Klimawandels merklich reduzieren sollen“, formulierte Andreas Giga, Leiter der Serviceorganisation der Zukunftsinitiative bei der Emschergenossenschaft.
„Die UNESCO-Schülerfachtagung bietet den perfekten Rahmen“, so Raimund Echterhoff, Vorstand Personal und Nachhaltigkeit der Emschergenossenschaft, „um die Erkenntnisse aus der Emscherregion NRW-weit in andere Städte zu tragen. Als ein Baustein im Gesamtkonzept ‚Bildung für nachhaltige Entwicklung‘ der Emschergenossenschaft soll sie junge Leute für den Klimawandel und seine Folgen sensibilisieren und Handlungsmöglichkeiten erkennen lassen.“ Das Konzept für die Fachtagung wurde federführend von den Fachleuten der Abteilung Bildungsengagement des Verbandes entwickelt und gemeinsam mit dem Netzwerk der UNESCO-Projektschulen in NRW umgesetzt.
Klimatour per App
Damit es nicht nur theoretisch blieb, stellten die Teilnehmerstädte positive Beispiele für blaue-grüne Infrastrukturen vor Ort wie Dachbegrünung, Insektenwiesen oder Aufenthaltsräume mit Wasser-Elementen zusammen. Diese einzelnen Stationen wurden zu einer kompakten „Klimatour“ zusammengefügt. Mithilfe einer App konnten die Schülerinnen und Schüler ihre Stadt dann individuell entdecken und weitere Idee für Maßnahmen sammeln. „Ich betrachte die Stadt jetzt mit anderen Augen, sehe andere Möglichkeiten – auch zum Aufbau von alternativen Städten“, berichtet eine Schülerin. Vielen sei bewusst geworden, welch positive Auswirkungen die Begrünung der Stadt, Wasserinstallationen, Wasserspielplätze oder Stadtbäche auf das Klima haben können. Diese Denkanstöße und einige spannende Projekte sollen nun in den Städten der Teilnehmenden umgesetzt werden.
In diesem Jahr nahmen sieben Schulen aus den Städten Aachen, Köln, Hemer, Bergheim, Bielefeld, Düren und Heinsberg mit zirka 80 Beteiligten an der UNESCO-Schülerfachtagung teil.
Hintergrund:
Die UNESCO-Schülerfachtagung fand zum ersten Mal im Jahr 2014 statt. Ziel ist es, junge Leute für den Klimawandel und die damit zusammenhängenden Herausforderungen für die urbanen Lebensräume zu sensibilisieren. Dabei sollen die Teilnehmenden sich aktiv mit diesem Thema auseinandersetzen und eigene Klimaschutzprojekte für das Schulumfeld oder Stadtviertel entwickeln. So gelangt das erlernte Wissen auch ins eigene Umfeld. Bei der Umsetzung der Projekte werden sie dabei von den eigenen Lehrkräften und Experten der Emschergenossenschaft und den Städtepartnern unterstützt. Weitere Informationen zum Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung bei der Emschergenossenschaft finden Interessierte unter: https://www.eglv.de/bildungsengagement/.
Die Emschergenossenschaft
Die Emschergenossenschaft ist ein öffentlich-rechtliches Wasserwirtschaftsunternehmen, das effizient Aufgaben für das Gemeinwohl mit modernen Managementmethoden nachhaltig erbringt und als Leitidee des eigenen Handelns das Genossenschaftsprinzip lebt. Sie wurde 1899 als erste Organisation dieser Art in Deutschland gegründet und kümmert sich seitdem unter anderem um die Unterhaltung der Emscher, um die Abwasserentsorgung und -reinigung sowie um den Hochwasserschutz.
Seit 1992 plant und setzt die Emschergenossenschaft in enger Abstimmung mit den Emscher-Kommunen das Generationenprojekt Emscher-Umbau um, in das über einen Zeitraum von rund 30 Jahren knapp 5,5 Milliarden Euro investiert werden. www.eglv.de