Blaugrüne Oase mitten im Revier

Neuer Natur- und Wasser-Erlebnis-Park an der renaturierten Emscher öffnet seine Pforten. Einweihung im Beisein von Umweltminister Oliver Krischer. Bürgerfest am Sonntag (21.5.) von 12 bis 17 Uhr

Castrop-Rauxel/Recklinghausen. An der Stadtgrenze zwischen Castrop-Rauxel und Recklinghausen hat die Emschergenossenschaft gemeinsam mit den beiden Kommunen das Projekt „Emscherland“ umgesetzt: Dort, wo die mittlerweile weitläufig renaturierte Emscher, der ebenfalls revitalisierte Suderwicher Bach und der Rhein-Herne-Kanal aufeinandertreffen, ist auf einer Fläche von rund 30 Hektar ein interkommunaler Natur- und Wasser-Erlebnis-Park entstanden. Am Freitag wurde der Park im Beisein des nordrhein-westfälischen Umweltministers Oliver Krischer offiziell eröffnet. Ein Bürgerfest zur „Übergabe“ des Parks an die Bevölkerung findet an diesem Sonntag, 21. Mai, von 12 bis 17 Uhr statt.

Die vielfältigen Angebote des Natur- und Wasser-Erlebnis-Parks umfassen unter anderem einen Gewässer-Lernort, einen Staudengarten, ein Imkerhaus, eine Streuobstwiese und Bauerngärten sowie die Emscher-Terrassen mit einer künftigen Weinanbaufläche mit Platz für bis zu 9000 Rebstöcken. So bietet der Park Besucherinnen und Besuchern naturnahe Erholungsmöglichkeiten – verknüpft mit Bildungsangeboten – und verbindet dabei Stadt und Natur miteinander. Gefördert wurde diese Maßnahme mit 7,5 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und des Umweltministeriums Nordrhein-Westfalen (MUNV NRW).

Ebenfalls zum Emscherland-Projekt gehört die Brücke „Sprung über die Emscher“, die über den Rhein-Herne-Kanal und die Emscher führt. An der stilvoll geschwungenen Brücke, die bereits heute als künftige Landmarke der Region gilt, wird aktuell noch gearbeitet. Die Eröffnung ist für Ende 2023 geplant. Die Emschergenossenschaft bittet, die Absperrungen im Bereich der Brückenbaustelle zu respektieren.

Interkommunales Handlungskonzept

Der Natur- und Wasser-Erlebnis-Park war ursprünglich konzipiert für die Bewerbung für die Landesgartenschau 2020, die dann jedoch nach Kamp-Lintfort ging. Das Land NRW war aber von dem spannenden Emscherland-Entwurf so überzeugt, dass es den Projektentwurf anpassen und weiterentwickeln ließ. Das Ergebnis zeigt: Es war die richtige Entscheidung!

Bei dem Emscherland-Projekt handelt es sich um ein Integriertes Interkommunales Handlungskonzept, bei welchem die Emschergenossenschaft federführend ist und die baulichen Maßnahmen für die Kommunen umsetzt. Kooperationspartner sind die vier beteiligten Kommunen Castrop-Rauxel, Recklinghausen, Herten und Herne sowie der RVR. Ebenfalls zum Emscherland-Projekt gehört die Emscher-Promenade: Auf dem rund 18 Kilometer langen Abschnitt des Emscher-Weges zwischen dem Schellenbruchgraben in Herten und der Ickerner Straße in Castrop-Rauxel baut die Emschergenossenschaft aktuell bereits an rund 25 herausragenden Stellen Aufenthalts-, Spiel- und Bildungsstationen zur besseren Wahrnehmbarkeit der neuen, sauberen Emscher. Die einzelnen Maßnahmen werden nach und nach bis Sommer 2024 fertig gestellt.

Bürgerfest am Sonntag
Die Bevölkerung kann den Natur- und Wasser-Erlebnis-Park am Sonntag, 21. Mai, in Augenschein nehmen. Die Emschergenossenschaft lädt alle Interessierten zu einem Bürgerfest ein. Von 12 bis 17 Uhr gibt es nicht nur Angebote rund um Spiel und Spaß für Kinder und Jugendliche, sondern auch zahlreiche Informationsstände: Die Emschergenossenschaft informiert über ihre Arbeit, auch der Bezirksverband Castrop-Rauxel/Waltrop der Kleingärtner e.V. präsentiert sich mit einem Info- und Aktionsstand, ebenso der Imkerverein Castrop-Rauxel. Für Kulinarisches zu familienfreundlichen Preisen wird ebenfalls gesorgt sein.

Stimmen zum Natur- und Wasser-Erlebnis-Park:

Oliver Krischer, Umweltminister des Landes Nordrhein-Westfalen
„Im Rahmen des Projekts Emscherland werden mit dem Natur- und Wasser-Erlebnis-Park neue Aufenthalts- und Freizeitqualitäten geschaffen. Darüber hinaus leistet das Projekt einen erheblichen Beitrag zum natürlichen Hochwasserschutz und zur Steigerung der Artenvielfalt, insbesondere durch die Auenerweiterung und Gewässerrevitalisierung. Der Park bietet seinen Besucherinnen und Besuchern naturnahe Erholungsmöglichkeiten, verknüpft mit Bildungsangeboten, und verbindet dabei Stadt und Natur miteinander.“

Dr. Frank Dudda, Oberbürgermeister der Stadt Herne und Ratsvorsitzender der Emschergenossenschaft
„Der Natur- und Wasser-Erlebnis-Park ist eine neue, blaugrüne Oase mitten in unserer Region. Das Emscherland-Projekt ist ein hervorragendes Beispiel dafür, was gelingen kann, wenn man etwas gemeinsam und genossenschaftlich anpackt! Unserem Ziel, die grünste Industrieregion der Welt zu werden, kommen wir hiermit einen deutlichen Schritt näher!“

Bodo Klimpel, Landrat des Kreises Recklinghausen
„Der neue Natur- und Wasser-Erlebnis-Park bedeutet eine deutliche Verbesserung der Lebens- und Aufenthaltsqualität hier an diesem Standort. Der Park wird den Tourismus in unserer Region deutlich fördern, denn mit den renaturierten Emscher-Auen ist hier ein neues, attraktives Natur-Idyll im Kreis Recklinghausen entstanden.“

Rajko Kravanja, Bürgermeister der Stadt Castrop-Rauxel
„Der neue Natur- und Wasser-Erlebnis-Park ist genauso wie der Emscher-Umbau ein deutlicher Gewinn für Castrop-Rauxel. Der Park und die Brücke „Sprung über die Emscher“, die in einigen Monaten eröffnet werden wird, haben das Potenzial, neue Wahrzeichen unserer Stadt zu werden. Nirgendwo anders mäandert die Emscher schöner als am Fuße unserer neuen Parklandschaft.“

Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft
„Im Natur- und Wasser-Erlebnis-Park steht mit der neu entstandenen Auenlandschaft der Emscher-Umbau und die ökologische Verbesserung im Vordergrund: Durch die Flussrevitalisierung der Emscher und ihres Nebenflusses, des Suderwicher Bachs, werden im Rahmen des Projekts Emscherland neue Aufenthalts- und Freizeitqualitäten für die Menschen in dieser Region geschaffen. Mit der knapp 18 Kilometer langen Emscher-Promenade zwischen Herten und Castrop-Rauxel fördern wir zudem die Nahmobilität und schaffen neue Infrastrukturen zum Erleben und Erfahren des neuen blaugrünen Lebens mitten im Herzen unserer Region!“

Dr. Frank Obenaus, Vorstand für Wassermanagement und Technik bei der Emschergenossenschaft
„Ein Höhepunkt des Natur- und Wasser-Erlebnis-Parks ist sicherlich das optisch wertvolle Ergebnis unserer wasserwirtschaftlichen Baumaßnahmen. Vom Park aus haben die Besucherinnen und Besucher einen hervorragenden Blick auf diesen Wandel: Nichts erinnert mehr an die einst stark begradigte Emscher – stattdessen bietet ein breit mäandernder Fluss einen Ausblick auf die Zukunft des Emscher-Gebietes. Die Mündungsstrecke des Suderwicher Baches ist an dieser Stelle komplett neu angelegt worden, um dem Gewässer ein besseres ökologisches Potenzial zu bieten.“

Dr. Dorothea Voss, Vorständin für Personal und Nachhaltigkeit bei der Emschergenossenschaft
„Ein Fokus des Natur- und Wasser-Erlebnis-Parks liegt auf dem Thema „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE). Zwischen der Parkpromenade und dem renaturierten Suderwicher Bach ist ein Gewässer-Lernort entstanden. Auf Sitzstufen am Wasser können Kinder und Jugendliche sich spielerisch mit dem Thema Wasser auseinandersetzen. Indem wir die nachfolgenden Generationen für Themen wie Natur und Umwelt begeistern, leisten wir einen wertvollen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung in unserer Region.“

Die Emschergenossenschaft
Die Emschergenossenschaft ist ein öffentlich-rechtliches Wasserwirtschaftsunternehmen, das als Leitidee des eigenen Handelns das Genossenschaftsprinzip lebt. Sie wurde 1899 als erste Organisation dieser Art in Deutschland gegründet und kümmert sich seitdem unter anderem um die Unterhaltung der Emscher, um die Abwasserentsorgung und -reinigung sowie um den Hochwasserschutz. www.eglv.de