Bottrop: Pumpwerk Boye wird an neues Emscher-System angepasst
Abwasser aus Bottrop und Gladbeck wird künftig im Klärwerk der Emschergenossenschaft in Dinslaken gereinigt
Bottrop. Der Emscher-Umbau schreitet weiter zügig voran. Die Emschergenossenschaft beginnt nun mit den Anpassungsarbeiten im Bereich des Pumpwerks Bottrop-Boye. Die Anlage an der Ecke…
Bottrop. Der Emscher-Umbau schreitet weiter zügig voran. Die Emschergenossenschaft beginnt nun mit den Anpassungsarbeiten im Bereich des Pumpwerks Bottrop-Boye. Die Anlage an der Ecke Prosper-straße/B224 ist das größte Pumpwerk im Emscher-Einzugsgebiet. Während das Abwasser aus Gladbeck und Bottrop aktuell noch in die Kläranlage Bottrop in der Welheimer Mark eingeleitet wird, wird es künftig in Dinslaken gereinigt!
Das derzeitige Pumpwerk Bottrop Boye (bestehend aus den Anlageteilen A und B) ist seit 1970 in Betrieb und weist eine Gesamtleistungsfähigkeit von ca. 42.000 Liter pro Sekunde auf. Das Pumpwerk Boye A fördert derzeit Mischwasser (Abwasser plus Regenwasser) aus der Boye in den sogenannten „Boye-Kanal“ (zwei Rohre mit einem Innendurchmesser von jeweils 1,40 Meter), der das Abwasser zur Kläranlage Bottrop ableitet.
Darüber hinaus anfallende Wassermengen – etwa bei starken Regenereignissen, werden über das Pumpwerk A sowie über das zusätzliche Hochwasser-Pumpwerk „Boye B“ direkt in die Emscher gefördert. Die Auslaufstrecke befindet sich exakt parallel zur B224.
Fit für die zukünftige Emscher
Mit zunehmenden Fortschreiten des Emscher-Umbaus ist nun auch die Anpassung des Pumpwerks Boye an das künftige Emscher-System erforderlich. Während das Mischwasser heute noch wie beschrieben aus der Boye zur Kläranlage Bottrop gefördert wird, wird künftig das saubere Bachwasser aus der vom Abwasser befreiten und renaturierten Boye inkl. des Re-genwasser-Anteils aus dem unterirdischen Kanal zur Emscher gefördert. Das Schmutzwasser dagegen wird künftig über den neuen Abwasserkanal Boye (letzter Abschnitt ist aktuell im Bau) direkt in den großen 51 Kilometer langen Abwasserkanal Emscher eingeleitet und somit in Richtung der Kläranlage Emscher-Mündung in Dinslaken abgeleitet.
Die Emschergenossenschaft muss das Pumpwerk Boye daher an die neuen Randbedingungen anpassen. Im Zuge dieser Anpassung wird die Gesamtleistungsfähigkeit der Pumpwerke Boye A und B auf zirka 46.000 Liter pro Sekunde erhöht, die beiden Anlagen sind damit in Summe weiterhin die leistungsfähigsten Pumpwerke der Emschergenossenschaft.
Die Bauarbeiten beginnen Ende März 2019 und dauern bis Frühjahr 2020. In die Maßnahme investiert die Emschergenossenschaft rund fünf Millionen Euro.