Führungen durch das Pumpwerk Oberhausen

Veranstaltungen finden am 14. und 15. September statt – eine vorherige telefonische Anmeldung ist zwingend erforderlich

Oberhausen. Die Emschergenossenschaft feiert in diesem Jahr ihr 125-jähriges Bestehen – und Oberhausener Bürgerinnen und Bürger ab 16 Jahren sind eingeladen, mitzufeiern: Am 14. und 15. September bietet die Emschergenossenschaft Führungen durch eine ihrer spektakulärsten Betriebsanlagen an: das Pumpwerk Oberhausen an der Kurfürstenstraße in Biefang. Die Teilnehmendenplätze sind begrenzt, eine vorherige telefonische Anmeldung ist zwingend erforderlich.

Die Führungen durch das Pumpwerk Oberhausen finden am Wochenende des 14. und 15. September jeweils halbstündlich von 11 bis 17 Uhr statt. Eine telefonische Anmeldung ist unbedingt notwendig, Interessierte können sich an diesem Mittwoch, 4. September, in der Zeit zwischen 9 und 14 Uhr unter der Rufnummer (0201) 104-3090 anmelden. Es gilt jedoch Folgendes zu beachten: Aus Gründen der Betriebsanlagensicherheit beträgt das Mindestalter für eine Teilnahme 16 Jahre – Ausnahmen werden leider nicht möglich sein. Die Emschergenossenschaft weist auch darauf hin, dass sich die Führungen nicht für Personen eignen, die an Höhen- oder Platzangst leiden. Ferner wird am Tag der Veranstaltung festes Schuhwerk vorausgesetzt – der Zugang etwa in Flipflops oder High-Heels wird nicht ermöglicht werden können!

Das Pumpwerk Oberhausen ist eines der wichtigsten Bestandteile des in Tiefenlagen von bis zu 40 Metern quer durchs zentrale Ruhrgebiet verlegten Abwasserkanals Emscher (AKE). Der AKE ist insgesamt 51 Kilometer lang und reicht von Dortmund bis Dinslaken. Er ist seit Ende 2021 die „abwassertechnische Hauptschlagader“ der Region und ermöglicht dadurch die Abwasserfreiheit im Fluss Emscher – und eine Hauptschlagader benötigt ein „Herzstück“: das Pumpwerk Oberhausen! Es ist Deutschlands größtes Schmutzwasserpumpwerk und besitzt in zwei separaten Räumen jeweils fünf Maschinen. Insgesamt können die zehn Pumpen bis zu 16.500 Liter pro Sekunde (!) aus einer Tiefe von rund 40 Metern heben.

Das Pumpwerk ist notwendig, weil der AKE bei einem Gefälle von 1,5 Promille ansonsten in rund 80 Metern Tiefe an der Kläranlage Emscher-Mündung in Dinslaken ankommen würde.

125 Jahre Emschergenossenschaft
Die Emschergenossenschaft feiert in diesem Jahr ihr 125-jähriges Bestehen. Am 14. Dezember 1899 als erster deutscher Wasserwirtschaftsverband gegründet, ist die Emschergenossenschaft heute gemeinsam mit dem 1926 gegründeten Lippeverband Deutschlands größter Betreiber von Kläranlagen und Pumpwerken. Die Aufgaben des öffentlich-rechtlichen Unternehmens sind die Abwasserentsorgung, der Hochwasserschutz sowie die Klimafolgenanpassung. Ihr bekanntestes Projekt ist der Emscher-Umbau (1992-2021), bei dem die Emschergenossenschaft im Herzen des Ruhrgebietes eine moderne Abwasserinfrastruktur baute. Dafür wurden 436 Kilometer an neuen unterirdischen Abwasserkanälen verlegt und vier Großkläranlagen gebaut. Rund 340 Kilometer an Gewässern werden insgesamt renaturiert. Parallel entstanden über 130 Kilometer an Rad- und Fußwegen, die das neue blaugrüne Leben an der Emscher und ihren Nebenläufen erleb- und erfahrbar machen. www.eglv.de