Förderung für Dachbegrünungen aufs ganze Stadtgebiet ausgeweitet
Emschergenossenschaft und Lippeverband wollen 10.000 Dächer in der Region begrünen. Bis zu 10.000 Euro Zuschuss digital beantragen

Emscher-Lippe-Region. Die Dächer von Carports, Anbauten oder Garagen begrünen und dafür 50 Euro pro Quadratmeter Zuschuss bekommen: Das geht jetzt im gesamten Stadtgebiet von Dinslaken, Bottrop, Gladbeck, Dortmund, Herten, Recklinghausen, Holzwickede und Gelsenkirchen. Denn die Förderung aus dem „10.000 Grüne Dächer“-Programm der Emschergenossenschaft und der Zukunftsinitiative Klima.Werk ist um das Einzugsgebiet des Lippeverbandes erweitert worden.
Das „10.000 Grüne Dächer“-Programm gibt es bereits seit 2023 im Raum der Emschergenossenschaft. So können private Hauseigentümer*innen von der Förderung profitieren, deren Immobilie im Einzugsgebiet des Wasserwirtschaftsverbandes liegt. Das umfasst aber in den meisten Fällen nicht das ganze Stadtgebiet in den Emscher-Kommunen, weil manche Stadtteile im Einzugsgebiet des Lippeverbandes liegen. Hier galt die Förderung für Dachbegrünungen bisher nicht. Diese Lücken sind mit der Ausweitung des Förderprogramms nun geschlossen: In Dinslaken, Bottrop, Gladbeck, Dortmund, Herten, Recklinghausen, Holzwickede und Gelsenkirchen gilt das Förderangebot nun überall (bis auf ganz wenige Ausnahmen. Adressüberprüfung über www.klima-werk.de/greundachfoerderung).
Die beiden Wasserwirtschaftsverbände engagieren sich mit der Zukunftsinitiative Klima.Werk für Dachbegrünungen, weil diese ein wichtiger Baustein beim klimarobusten Umbau der Städte sind. Ein begrüntes Dach ist ein Dach mit Plus! Weil es zum Beispiel Regenwasser speichert, welches verdunstet und so eine Kühl-Wirkung fürs Stadtklima hat.
Bis zu 10.000 Euro Förderung möglich
50 Euro pro Quadratmeter Dachbegrünung erhalten förderberechtigte Antragsteller*innen. Die Förderung kann für ein Dach oder mehrere Dächer eines Grundstücks (gleiche Postanschrift) beantragt werden, insgesamt können so maximal 200 Quadratmeter Fläche begrünt werden. Bis zu 10.000 Euro Förderung können Dachbegrüner*innen also bekommen. Für die Dachbegrünung kann eine Fachfirma beauftragt werden, eine Umsetzung in Eigenarbeit ist ebenfalls möglich, beides ist förderfähig (übrigens: Wer größere Flächen begrünen will, wendet sich an hallo@klima-werk.de).
Voraussetzungen, Förderanträge, Webseite
Alle Informationen zur Förderung und zu den Voraussetzungen finden Interessierte auf www.klima-werk.de/gruendachfoerderung, über diese Webseite ist auch das digitale Portal erreichbar, auf dem der Förderantrag gestellt werden kann.
Was wird unter welchen Voraussetzungen gefördert?
- Die Dachflächen, die begrünt werden sollen, liegen im Fördergebiet. Zum Fördergebiet gehören alle kanalisierten Flächen, von denen Misch- und Regenwasser in Richtung einer Anlage der Emschergenossenschaft oder des Lippeverbands fließen. Damit entspricht das Fördergebiet weitgehend den Einzugsgebieten von Emschergenossenschaft/Lippeverband. Interessierte Eigentümer*innen können auf klima-werk.de/gruendachfoerderung oder im Antragsportal (über die Webseite erreichbar) einsehen, ob ihre Adresse im Fördergebiet liegt.
- Die zu begrünende Dachfläche ist an die Kanalisation angeschlossen. Ziel des Förderprogramms ist ein klimaresilienter Umgang mit der Ressource Regenwasser. Dieses soll nicht länger in die Kanalisation eingeleitet werden, sondern zum Beispiel in einem Gründach gespeichert werden und verdunsten. Nur wenn eine Dachfläche an die Kanalisation angeschlossen ist, trägt eine Begrünung dieses Daches dazu bei, dass Regenwasser nicht mehr unnötig abgeleitet wird. Dachbegrünung wird sowohl im Misch- als auch im Trennsystem gefördert!
- Mit der Maßnahme wurde noch nicht begonnen.
- Die Dachbegrünung ist nicht verpflichtend (zum Beispiel als Auflage in einem Bebauungsplan, einer Satzung, etc.).
- Die Dachbegrünung entspricht den Anforderungen an den Aufbau. Damit die Dachbegrünung wie gewünscht Regenwasser speichern kann, muss sie mit einem Mindestaufbau von 10 Zentimetern hergestellt werden oder so, dass sie eine Wasserspeicherkapazität von mindestens 25 Litern/m² hat (siehe Herstellerangaben).
Emschergenossenschaft und Lippeverband
Emschergenossenschaft und Lippeverband (EGLV) sind öffentlich-rechtliche Wasserwirtschaftsunternehmen, die als Leitidee des eigenen Handelns das Genossenschaftsprinzip leben. Die Aufgaben der 1899 gegründeten Emschergenossenschaft sind unter anderem die Unterhaltung der Emscher, die Abwasserentsorgung und -reinigung sowie der Hochwasserschutz. Der 1926 gegründete Lippeverband bewirtschaftet das Flusseinzugsgebiet der Lippe im nördlichen Ruhrgebiet und baute unter anderem den Lippe-Zufluss Seseke naturnah um. Gemeinsam haben Emschergenossenschaft und Lippeverband rund 1.800 Beschäftigte und sind Deutschlands größter Abwasserentsorger und Betreiber von Kläranlagen und Pumpwerken (rund 782 Kilometer Wasserläufe, rund 1533 Kilometer Abwasserkanäle, 546 Pumpwerke und 59 Kläranlagen). www.eglv.de
Die Zukunftsinitiative Klima.Werk
In der Zukunftsinitiative Klima.Werk arbeiten Emschergenossenschaft und Lippeverband gemeinsam mit Städten der Emscher-Lippe-Region an einer wasserbewussten Stadt- und Raumentwicklung, um die Folgen des Klimawandels abzumildern und die Lebensqualität in den Quartieren zu steigern. Der blau-grüne Umbau startete 2005 mit der Zukunftsvereinbarung Regenwasser (ZVR) von Emschergenossenschaft, Emscher-Kommunen und dem Land NRW und entwickelte sich 2014 zur Zukunftsinitiative „Wasser in der Stadt von morgen“ weiter, jetzt Zukunftsinitiative Klima.Werk.
Unter dem Dach des Klima.Werks wird das Ruhrkonferenz-Projekt „Klimaresiliente Region mit internationaler Strahlkraft“ des Landes Nordrhein-Westfalen umgesetzt, an dem sich seit 2020 alle Wasserverbände der Region beteiligen. Die Förderkulisse des Projekts umfasst das Gebiet des Regionalverbandes Ruhr (53 Städte und Gemeinden). In den klimafesten Wandel sollen bis 2030 rund 250 Millionen Euro investiert und in ausgewiesenen Gebieten 25 Prozent der befestigten Flächen abgekoppelt und die Verdunstungsrate um 10 Prozentpunkte gesteigert werden. Die Serviceorganisation der Zukunftsinitiative bei Emschergenossenschaft und Lippeverband setzt mit den Städten die Maßnahmen zur Klimafolgenanpassung um. Weitere Informationen (auch zur Förderung von Projekten) auf www.klima-werk.de.