Kinder erleben Seseke und ihre Bewohner mit Kamishibai

Lippeverband und Stadt Kamen überreichen Erzähltheater an Kitas

Kamen. Mit Kescher und Becherlupe haben die „Seseke-Kinder“ im vergangenen Jahr den Fluss aus nächster Nähe kennengelernt. Ihre Erlebnisse wurden vom Lippeverband in Form eines Kamishibai aufgearbeitet. Bürgermeisterin Elke Kappen und Raimund Echterhoff, Vorstand für Personal und Nachhaltigkeit des Lippeverbandes, überreichten zwei dieser „Erzähltheater“ heute (31.8.) an Kinder des AWO Familienzentrums „Flohkiste“ und der katholischen Kita Heilige Familie.

„Die renaturierte Seseke und der Park in Nähe unserer Innenstadt erhöhen die Lebensqualität und haben daher für die Menschen in Kamen eine zentrale Bedeutung. Bildung und lebenslanges Lernen fängt schon bei den Kleinsten an – sie frühzeitig an Themen wie Umweltschutz heranzuführen, ist immens wichtig. Das ist uns mit dem Projekt Seseke-Kinder gelungen“, so Bürgermeisterin Elke Kappen.

„Nur was man kennt, kann man schützen – ist das zentrale Prinzip unseres Bildungsverständnisses beim Lippeverband“, bekräftigte Raimund Echterhoff: „Die Kinder haben hier selbst Erfahrungen gemacht, die sie an andere weitergeben können. Mit den beiden Kamishibai-Modulen, die sich mit der Seseke selbst sowie mit Tieren und Pflanzen beschäftigen, haben wir ein nachhaltiges Bildungsangebot auch für andere Einrichtungen entwickelt.“

Monatelang waren die Vorschulkinder immer wieder am Gewässer unterwegs und haben jede Menge erlebt – was kann man an der Seseke unternehmen, warum ist Müll ein großes Problem für die Umwelt und wer lebt überhaupt im Wasser? Bei ihren Entdeckungsreisen am neuen Fluss bekamen die 4- bis 6-Jährigen Unterstützung von ihrem Erzieher-Team, dem Kinderbuchautor und Flusspoeten Thorsten Trelenberg sowie der Umweltpädagogin Christiane Hüdepohl.

Heike Radtke, Leiterin der katholischen Kita Heilige Familie, und Nicole Sturzenhecker, Leiterin des AWO Familienzentrum „Flohkiste“, blicken gerne auf die Zeit zurück und freuten sich über die Kamishibai für ihre Einrichtungen. Gemeinsam mit vier Kindern nahmen sie die Erzähltheater in Empfang. Die Idee des Kamishibai stammt aus Japan: Eine Erzählerin oder ein Erzähler wechselt Bilder in einem Rahmen aus und lässt so eine Geschichte lebendig werden – das Publikum wird direkt mit einbezogen. Die Bild-Module lassen sich problemlos austauschen. Das Kamishibai funktioniert ohne Strom und ist daher überall einsatzbereit.

Hintergrund
Seit 2014 führt der Lippeverband in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung NRW (MHKBG), dem Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz NRW (MULNV) und den Lippe-Kommunen die Kooperation „Gemeinsam an der Lippe“ durch. Die Kooperation verfolgt das Ziel, städtebauliche und wasserwirtschaftliche Maßnahmen in den Programmgebieten der Städtebauförderung miteinander zu verknüpfen und so zur Verbesserung der Lebensqualität der hier lebenden Menschen beizutragen. Die im Rahmen der Kooperation entwickelten und umgesetzten Projekte werden zu 80 % vom Städtebauministerium gefördert. Der Lippeverband übernimmt den Rest der Kosten in Höhe von 20 %.

Lippeverband
Der Lippeverband betreibt in Kamen eine Kläranlage, 4 Pumpwerke, 14 Sonderbauwerke wie Hochwasser- oder Regenrückhaltebecken und rund 21,6 Kilometer Kanäle. Außerdem unterhält der Verband in Kamen rund 19,8 Kilometer Wasserläufe.

Der Lippeverband ist ein öffentlich-rechtliches Wasserwirtschaftsunternehmen, das effizient Aufgaben für das Gemeinwohl mit modernen Managementmethoden nachhaltig erbringt und als Leitidee des eigenen Handelns das Genossenschaftsprinzip lebt.

Seine Aufgaben sind in erster Linie die Abwasserentsorgung und -reinigung, Hochwasserschutz durch Deiche und Pumpwerke und die Gewässerunterhaltung und -entwicklung. Dazu gehört auch die ökologische Verbesserung technisch ausgebauter Nebenläufe. Darüber hinaus kümmert sich der Lippeverband in enger Abstimmung mit dem Land NRW um die Renaturierung der Lippe. Dem Lippeverband gehören zurzeit 155 Kommunen und Unternehmen als Mitglieder an, die mit ihren Beiträgen die Verbandsaufgaben finanzieren. www.eglv.de