Die Riversaver und die Emschergenossenschaft arbeiten gemeinsam an einem Projekt zur Renaturierung des Backumer Baches und haben natürlich auch konkrete Vorstellungen für die Zukunft.

Wir haben zum Beispiel vor, Informationstafeln zu entwerfen. Menschen, die am Bach spazieren gehen werden, sollen so die Möglichkeit bekommen, sich über den Bach und dessen Geschichte zu informierten.  Auch haben wir vor eine Kinder-und Bürgersprechstunde zu veranstalten und auf diesem Weg das ganze Projekt vorzustellen und Frage zu beantworten. Außerdem wollen wir uns selbstverständlich selbst immer besser informieren, weswegen wir vorhaben ein Pumpwerk und eine Kläranlage zu besichtigen. Wir erhoffen uns dadurch das ganze Konzept zu verstehen und was für ein technischer Aufwand hinter der ganzen Wasserwirtschaft steckt. Zudem haben wir am Ende vor als Abschluss für das ganze Projekt eine Klassenfeier am Bach zu veranstalten, um uns am Ergebnis dieser ganzen Arbeit zu erfreuen und vielleicht auch zu fühlen, wie es eigentlich schon immer seien sollte.

In dem Projekt werden die Schüler*nnen fachübergreifend von ihren Lehrer*nnen unterstützt und erhalten durch die Partnerschaft zur Emschergenossenschaft hautnah Einblick in die Transformation der Gewässerlandschaft vor ihrer Haustür.

Das Projekt ist ein gutes Zeichen für die Identifikation und den Bezug der Kinder zu ihrem sich wandelnden Umfeld. Es macht deutlich: Kooperationen großer und kleiner Institutionen mit den Menschen vor Ort – besonders den Jüngsten – tragen dazu bei, die eigene Stadt nachhaltig aufzuwerten und ein Stückchen kreativer, unverwechselbarer und spannender zu machen.

Als wir ankamen freuten sich die alten Menschen sehr und hatten schon alles für uns vorbereitet. Dort erfuhren wir, wie der Bach, zu der Zeit als die älteren Leute noch Kinder waren, war. Sie erzählten uns, dass damals schon Kot und Urin, Abwässer von der Industrie und vom Bergbau und vieles Weiteres im Bach landeten. Ein ehemaliger Bergmann wusste noch, dass davor das Abwasser durch eine Kanalisation gepumpt wurde. Die Kanalisation ging aber durch die Senkung des Ruhrgebiets kaputt. Deswegen stank es fürchterlich und die Leute wollten nicht mehr am Bach wohnen und die Kinder dort auch nicht spielen. Aus diesem Grund sanken die Mietpreise stark. Außerdem berichteten uns die Senioren, dass die Luft oft so schmutzig war, dass draußen keine Wäsche aufgehangen werden konnte, da diese sofort rußschwarz wurde.

Da wir mit Art 62 Comics für Baustellenzäune entwarfen, brauchten wir die Informationen über die Geschichte des Baches. Wie haben also herausgefunden, dass sich der Bach schon zu Zeiten der Industrialisierung in eine „Köttelbecke“ verwandelte.

Es war damals so, dass die Menschen sich gar nicht um den Bach kümmerten, sondern ihn einfach als Mülleimer und Abwasserkanal nutzten. Das fanden wir sehr deprimierend und haben uns fest vorgenommen, intensiv bei der Renaturierung zu helfen und den Bach zukünftig zu schützen

Da die Künstler von Art 62 uns nicht kannten, haben wir zunächst Namensschilder kreativ gestaltet. Meyra hat zum Beispiel einen Apfel mit gruseligen Augen gemalt und Adela hat ein Herz mit süßen Augen gestaltet. Alle haben sich viel Mühe gegeben und wir fanden alle Zeichnungen echt toll, lustig und auch kreativ. Besonders unterstützt hat uns Frau Höhle, da sie uns geholfen hat unsere Zeichnungen zu verschönern. Bei unserem nächsten Treffen haben wir Comics und Geschichten zum Backumer Bach gestaltet, die später von Frau Höhle eingesammelt, danach verbessert und umgesetzt wurden. Wobei sie unsere Ideen, Zeichnungen und Geschichten miteinander verbunden, sie aber nicht verändert hat. Nachdem wir noch einmal die Möglichkeit hatten, mit den Künstlern von Art 62 über die fertigen Comics zu sprechen und an unsere ursprünglichen Ideen anzupassen, wurden sie auf große Plakate gedruckt. Wir haben dann gemeinsam mit der Emschergenossenschaft und Art 62 die Plakate an der Baustelle und auf unserem Schulhof aufgehangen. Die Comics erzählen die Geschichte des Backumer Bachs, geben Informationen zu unserem Projekt und zeigen auch die Zukunft des Bachs.

Wir fanden es hat Spaß gemacht, weil wir so kreativ sein konnten und die Comics wurden auch echt cool.

Wir wollten abstimmen und sammelten Ideen. Es wurden viele verschiedene Namen vorgeschlagen, zum Beispiel „Bachpiraten“, „Bachforellen“,  „Die Renaturierer“ und „the naturally friendly savers of the Backumer Bach“. Diese Namen wurden an die Tafel geschrieben und jedes Kind sollte auf einem Zettel schreiben, welchen Namen es am besten fand. Es gab einige Diskussionen um die Namen, aber schließlich einigten wir uns „Bachpiraten“. Einige Wochen später jedoch beschlossen wir eine Neuwahl, weil uns unser Projekt mit der Emschergenossenschaft bis in die Oberstufe begleiten wird und wir uns überlegt hatten, dass ein neutralerer Name besser wäre.

StGH Klasse hilft bei der Renaturierung des Backumer-Baches.

Wir sind die Schüler des StGH und haben uns bereit erklärt, die Paten des Backumer-Baches zu sein, das bedeutet wir helfen bei der Renaturierung des Baches.

Bei unserem ersten Treffen in der 5. Klasse erklärten uns zwei Mitarbeiter der Emschergenossenschaft (Herr Jahn und Herr Orthmann), wer sie sind und was wir in den folgenden Jahren machen werden. Zum Beispiel die Baustelle, das Pumpwerk und die Zentrale in Essen besichtigen. Zu Beginn wussten wir gar nicht, was Renaturierung überhaupt bedeutet, wir haben aber gelernt, dass der Backumer Bach wieder zu einem Lebensraum für Tiere und Pflanzen werden soll und dabei unterstützen wir die Emschergenossenschaft.

Wir haben aber auch schon einiges erledigt. Zum Beispiel besuchten wir ein Altenheim, um die Leute dort nach Geschichten von dem früheren Backumer-Bach zu fragen. Außerdem haben wir Ideen zusammengetragen, was wir tun können, um bei der Renaturierung zu helfen. Wir gestalteten beispielsweise Baustellenposter. Erst waren wir alle noch etwas schüchtern aber auch gespannt auf die nächsten Jahre. Anna fand es aufregend die Skizzen für die Baustellenposter zu zeichnen und Livia fand es spannend eine Geschichte für die Poster zu schreiben.

Wir treffen uns regelmäßig mit Herrn Jahn von der Emschergenossenschaft, unterstützen das Projekt zur Renaturierung des Backumer Baches und lernen auch sehr viel über die Baustellenarbeiten und die ganzen Anforderungen, die so eine Renaturierung bereithält.