Essen: Zollverein Park
Bildung und Begegnung
Auf der ehemaligen Industriefläche Zollverein hat sich ein idyllischer Park entwickelt, der Natur und Industrievergangenheit verbindet. Durch künstlerische Interventionen, kulturelle Spielorte und Freizeitangebote angereichert, ist er ein bedeutender Publikumsmagnet im Ruhrgebiet.
Gut dreißig Jahre nach Schließung der Zeche ist das ehemalige Betriebsgelände von 80 Hektar Fläche ein einzigartiger Park, der natürlichen Wildwuchs, industrielle Architektur und zeitgemäße Freizeit- und Kultureinrichtungen kombiniert. Zehn Jahre hatte die Natur Zeit um sich seit der Stilllegung der Zeche, im Jahr 1986, ungestört zu entfalten. Industrienatur entstand so fast von alleine und bildet bis heute die Basis dieses Parks. 1994 wurden die Absetzbecken auf der Halde bei Schacht XII und der Skulpturenwald der Öffentlichkeit übergeben – konzipiert von einer Planergruppe um den Künstler Ulrich Rückriem. In der Folge waren der Architekt Rem Koolhaas sowie der Landschaftsarchitekt Henri Bava in die Weiterentwicklung des Geländes eingebunden. Im Jahr 2005 gewann die Planergruppe Oberhausen die Ausschreibung zur Realisation des heutigen Parks. Die Grundidee bestand darin, durch behutsames Ordnen und Hinzufügen den Ursprung des Parks zu erhalten, und kleinschrittig aus der „vergessenen“ Landschaft einen für jedermann zugänglichen Ort entstehen zu lassen.
Heute sind gut 500 Farn- und Blütenpflanzenarten, 100 Flechtenarten, 60 Vogel-, 20 Schmetterlingsarten und sechs Amphibienarten im Park heimisch. Vielfältige Wege für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen erschließen das Areal und verbinden Spielplätze für Kinder, bedeutende Werke der bildenden Kunst und Relikte der Industrie. Dieser Park und sein Gegenstück – der Landschaftspark Duisburg Nord – gelten als bundesweit einzigartig und bilden ein Alleinstellungsmerkmal des Ruhrgebiets.
Gewässerbezug: | Katernberger Bach |
Lage_Anschrift: | Gelsenkirchener Straße 181, 45309 Essen |
Bauzeit_Fertigstellung: | 1994 (erste Öffnung), 2005 – 2012/2014 (Umsetzung Park als Konzept) |
Dimension: | ca. 80 Hektar |
Handlungsfeld: | Bildung und Begegnung, Industriekultur, Grün- und Freiraum in den Städten |
Schirmprojekt: | Zollverein |
Projektpartner: | Stiftung Zollverein, Regionalverband Ruhr |
Finanzierung_Förderung: |
30,6 Mio. Euro Gesamtkosten davon • 15,2 Mio. Euro aus dem Ökologieprogramm im Emscher-Lippe-Raum • 8,8 Mio. Euro Städtebauförderung • 6,2 Mio. Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung • 0,4 Mio. Euro NRW Stiftung |