Gelsenkirchen: Hochwasserrückhaltebecken Zoom

Erstmalig in Europa wurde ein Hochwasserrückhaltebecken nicht als Brachfläche, sondern als Teil eines belebten und von Menschen und Tieren dauerhaft genutzten Ortes geplant und realisiert. So verwandelten sich die 14 Hektar des Afrika-Bereiches des Gelsenkirchener Zoos zum Hochwasserrückhaltebecken.

In der „ZOOM Erlebniswelt“, einem Zoo in Gelsenkirchen, sind nahezu alle Landschaftstypen und Vegetationszonen des Kontinents Afrika in einer Themenwelt nachempfunden. In der Feuchtsavanne ist ein großer See angelegt, der per Boot befahrbar ist. Für Besucher:innen nahezu unsichtbar ist die Afrika-Welt so angelegt, dass bei Starkregenereignissen die gesamte Fläche als Regenwasserrückhaltebecken dienen kann.

Der hier fließende Hüller Bach hat viele seitliche Einleitungen. Zum System des Hüller Bachs gehören unter anderem der Ahbach, der Kabeisemannsbach, der Goldhammer Bach, der Marbach, der Hofsteder Bach sowie der Dorneburger Mühlenbach. Hier gibt es auf der einen Seite ein großes Hochwasserpotential, auf der anderen Seite ist der Hüller Bach entscheidend mitverantwortlich für die Entwässerung der Region.

So entstand die Idee, beim Bau der Afrika-Welt ausreichend Fläche und Vorsorge für Hochwasser einzuplanen. Üblicherweise liegen die Flächen für solche Rückhaltebecken ohne Hochwasser brach. Im Falle der ZOOM Erlebniswelt kann die Fläche bei normalen Witterungsverhältnissen genutzt werden, was einmalig in Europa ist. Die Gebäude der betroffenen Fläche, wie das Pavianhaus, das gastronomische Duka Haus oder das Gebäude zum Betrieb der „African Queen“, einem Boot, wurden unter besonderer Beachtung eines möglichen Hochwassers gebaut. So wurde jegliche wasserempfindliche Technik in diesen Häusern in die zweite Etage verlegt. Den Tieren werden Zufluchtsorte geboten, die Paviane haben die Möglichkeit, bei eintretendem Wasser weit nach oben zu klettern.