Gelsenkirchen: Pumpwerk

Sechs Millionen Badewannen Abwasser können elf Kreiselpumpen mit einer Leistung von umgerechnet 6.800 PS pro Tag 26 Meter hochpumpen. Als „Besucherpumpwerk“ lassen auch die oberirdischen Bauteile das unterirdische Ingenieurbauwerk in beeindruckender Weise erlebbar und sichtbar werden.

Die mit dem Emscher-Umbau verbundenen Herausforderungen sind weltweit einzigartig, was dementsprechend auch für die benötigten Landschaftsbauwerke gilt. Würde der 51 Kilometer lange unterirdische Abwasserkanal Emscher auf seinem Weg von Dortmund nach Dinslaken mit dem benötigten Gefälle von 1,5 Promille ohne Pumpwerke durchlaufen, wären an der Emscher-Mündung in Dinslaken gut 80 Meter Tiefe erreicht. Hinsichtlich des Baus und der Unterhaltung des Kanals ist dies wirtschaftlich und technisch keine Option.

Aus diesem Grund hat die Emschergenossenschaft auf der Strecke drei Pumpwerke – in Gelsenkirchen, Bottrop und Oberhausen – errichtet, die das Abwasser regelmäßig wieder näher an die Erdoberfläche führen. Das Pumpwerk Gelsenkirchen wurde im September 2019 als Erstes fertiggestellt und ist seitdem auch für die Öffentlichkeit zugänglich. Schon von weitem sichtbar liegen der größere elliptische Baukörper des Betriebsgebäudes und die kleineren oberirdischen Anlagen des Pumpwerkes in der Wiesenlandschaft. Das Pumpwerk ist mit einer begehbaren Mauer umgeben, welche eine gute Sicht ermöglicht. Auch das Betriebsgebäude ist über Treppen permanent zugänglich und auf seinen Dachterrassen hat man einen schönen Blick auf die Schalker Arena und das Emschertal.

Im Rahmen einer Führung ist es möglich, in die Tiefen des Pumpwerks zu sehen. In rund 30 Meter Tiefe verteilen hier täglich elf Pumpen bis zu sechs Millionen Badewannen Abwasserströme auf die Kläranlagen Bottrop und Dinslaken-Emscher-Mündung.