Gelsenkirchen: Siedlung Schüngelberg
Gelsenkirchen
Im Zuge der IBA Emscher Park wurde die bereits 1916 geplante Zechensiedlung Schüngelberg unter ökologischen Gesichtspunkten weitergebaut und damit nach über 100 Jahren letztendlich fertiggestellt. Dabei wurde auf die Einbeziehung des nahen Wohnumfeldes sowie umgebender Landschaftselemente wie der Halde Rungenberg und dem Lanferbach besonderer Wert gelegt.
Im Rahmen der Internationalen Bauausstellung Emscher Park (IBA) wurden ab 1993 über zweihundert Bergarbeiterwohnungen
in der Schüngelbergsiedlung neu erbaut. Diese bilden damit die letzte in Deutschland gebaute Bergarbeitersiedlung. Der neue Siedlungsteil füllt die Freiflächen zwischen der modernisierten historischen Siedlung und der angrenzenden Halde Rungenberg und komplettiert damit den Gesamtsiedlungsbereich zu seiner – schon im Jahre 1916 geplanten – ursprünglichen Größe.
Der Siedlungsbau an diesem Ort führt bis in das Jahr 1897 zurück. Das knapp zwanzig Jahre später entwickelte Konzept zur städtebaulichen Weiterentwicklung der Siedlung konnte damals aufgrund der wirtschaftlichen Folgen des ersten Weltkrieges nicht zu Ende geführt werden.
Der ergänzende Neubau wurde zeitgemäß als ökologischer und sozialer Siedlungsbau mit einem zentralen Platz und gemeinschaftlichen Einrichtungen konzipiert. Drei strahlenförmig verlaufende Hauptachsen, die als „Brücken“ von der Stadt zur Landschaft dienen und Häuser mit klarer, schnörkelloser Formensprache, für deren Errichtung ökologische Vorgaben einzuhalten waren, komplettieren das Konzept. Im Zuge der Neubau- und Sanierungsmaßnahmen erfolgte auch eine Erneuerung des gesamten Wohnumfeldes. Mauern und Hecken wurden als Einfriedung erhalten oder rekonstruiert, Wege mit Naturmaterial wiederhergerichtet und die neu gestaltete Rungenberghalde der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Gewässerbezug: | Lanferbach |
Lage_Anschrift: | Schüngelbergstraße/Holthauser Straße, 45897 Gelsenkirchen |
Bauzeit_Fertigstellung: | 1993 – 1998 |
Dimension: | 220 neue Bergarbeiterwohnungen auf ca. 40.000 m2 Brachfläche an sanierter Altsiedlung sowie Umfeldverbesserungsmaßnahmen |
Handlungsfeld: | Wohnen rechts und links der Emscher, Grün- und Freiraum in den Städten |
Schirmprojekt: | IBA Emscher Park |
Projektpartner: | Stadt Gelsenkirchen, Treuhandstelle Wohnen GmbH (heute VivaWest), Ruhrkohle AG, Emschergenossenschaft |
Finanzierung_Förderung: |
0,91 Mio. Euro Gesamtkosten davon • 0,85 Mio. Euro Städtebauförderung • 0,06 Mio. Euro kommunaler Eigenanteil |