Oberhausen: Gasometer

Das Gasometer ist das bedeutendste Industriedenkmal in Oberhausen und die höchste Ausstellungs- und Veranstaltungshalle Europas mit internationaler Ausstrahlung. Es ist darüber hinaus Ankerpunkt der Route Industriekultur und der Europäischen Route der Industriekultur, und zählte in den vergangenen 25 Jahren über acht Millionen Besucher*innen.

Bis zum Jahre 1988 diente der große Zylinder als Pufferlager für Industriegase. Zunächst für das Gichtgas der umliegenden Hochöfen, später für das energetisch höherwertige Koksgas der Kokerei Osterfeld. Auf dem in den Zylinder eingeleiteten Gas schwamm die Gasdruckscheibe, die je nach zu lagernder Menge an den ölgeschmierten Wänden auf und ab glitt. So versorgte der Gasometer jahrzehntelang die umliegenden Industrieanlagen gleichbleibend und zuverlässig mit Gas, unabhängig von den Produktionsschwankungen der Hochöfen bzw. Kokereien. Mit dem Ende der Kokerei und dem Einzug des in Pipelines geführten Erdgases wurde seine Funktion überflüssig, der Abriss stand an.

Der Leiter der Internationalen Bauausstellung Emscher Park, Karl Ganser, bereitete den Weg vom Gasspeicher zum Industriedenkmal und mittlerweile international bekannten Ausstellungsort. Die Gasdruckscheibe wurde auf einer Höhe von 4,20 Metern fixiert und dient nun als Ebene für eine zweite, obenliegende Ausstellungsfläche mit Sitztribünen für zirka 500 Besucher*innen. Vier Außentreppen wurden errichtet, davon eine bis zum Dach des Gasometers, das auch als Aussichtsplattform dient. Erreicht werden kann diese Plattform auch über einen innenliegenden gläsernen Panoramaaufzug. Acht Millionen Besucher*innen hatten in den letzten 25 Jahren Ausstellungsgeschichte die Möglichkeit, die Verbindung von Industriegeschichte und Kultur zu erleben.