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„Wir machen MITte“, so betitelt die Stadt Dorsten das neue städtebauliche Programmgebiet in der Innenstadt. Hier möchte die Stadt Dorsten in den kommenden Jahren die integrierte Entwicklung der Innenstadt vorantreiben. Umfassende Stadterneuerungsmaßnahmen sind geplant. Gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern und verschiedenen Akteuren sollen das große Areal um den Stadtteil Altstadt und Teile von Feldmark und Hardt ein neues Gesicht bekommen. Der Lippeverband teilt die Vision der Stadt Dorsten für diesen Standort und möchte einen Beitrag zur Erneuerung des Areals leisten, indem er einige der hier befindlichen technischen Anlagen umbaut, künstlerisch gestaltet und/oder Aufenthaltsplätze an ihnen schafft.
Die Lippe-Lese-Lounge ist eine Regalkonstruktion aus Holz. Sie liegt unmittelbar an der Römer-Lippe-Route. Die Lounge ist quasi eine Bibliothek und ist mit einem Aufenthaltsplatz ausgerüstet, sodass sich Radfahrer*innen, Fußgänger*innen und andere Interessierte aus Nah und Fern hier aufhalten und lesen können. Das Bücherregal enthält Fächer. In den Fächern sind „Bücher“ montiert. Diese Bücher sind tatsächlich farbige Metallplatten, die in Aufdruck und Form einem Buchcover ähneln. Auf den „Buchdeckeln“ ist ein QR-Code zu finden, mit dem die Besucher*innen der Bibliothek auf ihren Smartphones Texte aufrufen können. Diese Texte sind verfasst von Dorstenerinnen und Dorstenern, die sich mit ihrem Fluss, der Lippe, auseinandergesetzt haben. Jede Textform ist im Regal vorhanden: Von der Kurzgeschichte über Gedichte bis hin zur historischen Faktensammlung oder Sachtexten.
Umlaufend um das Bücherregal ist eine einfache Bank angebracht worden, damit der Ort auch zum längeren Verweilen und Lesen dienen kann. Sinnliche Landschaftserfahrung und Reflexion über diese Landschaft werden damit an ein und demselben Ort möglich.
Der Bergbau in Dorsten und die damit einhergehenden Bergsenkungen haben dazu geführt, dass viele kleine Gewässer nicht mehr natürlicherweise den Abfluss in die Lippe finden, sondern mit Hilfe von Pumpwerken bewegt werden müssen. Das Gleiche gilt für Gewässer, die, wie der Schölzbach, den Lippedeich überwinden müssen. Zugleich sind die kleinen Zuläufe der Flüsse aber bedeutsam, sowohl als Element der Landschaftsgestaltung als auch als Wasserzulieferer für den Fluss. Sie dürfen nicht vernachlässigt werden, wenn es um Gewässerschutz und Gestaltung der Landschaft geht. Die Pumpwerke sind aber bislang kaum im Bewusstsein der Anrainer*innen der Lippe präsent. In vielen Fällen wissen Passantinnen und Passanten nicht, wozu die Bauwerke dienen. Die künstlerische Gestaltung des Pumpwerks und der Rohre des Schölzbaches soll nun unübersehbar diese technischen Bauwerke als integrativen Bestandteil der Deichlandschaft an der Lippe akzentuieren.