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Das Pegelhäuschen in Dorsten an der Lippe war bislang fast völlig hinter Efeu verborgen und im Bewusstsein der Dorstener nahezu nicht vorhanden. Seit dem 05. Mai 2022 ist das nun anders. Das Bauwerk wurde optisch und technisch aufgewertet.
An das einst fast zugewucherte kleine Bauwerk am Lippe-Deich erinnert heute nichts mehr: Zwei große LED-Displays auf dem Dach der Wassermessanlage und ein weiteres Display an der westlichen Seite des Gebäudes zeigen unter anderem Informationen zum Pegelstand, zur Wassertemperatur oder Luftfeuchte an. Die neue Fassade des Häuschens macht deutlich, dass das Gebäude zum Lippeverband gehört und eine technische Funktion beim Hochwasserschutz erfüllt. Dafür wurde das Pegelhaus allseitig mit einem Wassermotiv gestaltet. Mit Brigitte Stüwe konnte dafür eine Künstlerin an Bord geholt werden, die als Dorstenerin ihre Stadt kennt und bereits andere Projekte an der Lippe mitgestaltet hat.
Dank der neuen Displays haben Besucherinnen und Besucher nun die Möglichkeit, den Pegelstand der Lippe direkt abzulesen. Obwohl das kubistische Bauwerk nur circa 2,5 Meter hoch ist – inklusive der Displays auf dem Dach misst es circa 3,5 Meter – hat es durch seine wichtige Funktion einen großen Stellenwert für den Hochwasserschutz. Seit 1951 wird hier bereits der Wasserstand gemessen. Die seit über siebzig Jahren bestehende Pegelanlage wurde zuletzt im Jahr 2006 durch eine zusätzliche Messeinrichtung erweitert.
Heute erfasst die Technik im Inneren des Pegelhauses den Wasserstand und die Fließgeschwindigkeit der Lippe. Aus diesen beiden Messwerten lassen sich wichtige Erkenntnisse für die Hochwasservorhersage gewinnen. Der durchschnittliche Wasserpegelstand an dem Pegelhäuschen beträgt 5,03 Meter. Dabei fließen im Durchschnitt 31 Kubikmeter Wasser pro Sekunde durch die Lippe. Insgesamt befinden sich sechs Pegelmessstellen in Dorsten, wobei sich fünf von ihnen an Nebengewässern der Lippe befinden.