Abwasserkanal Emscher: Größter Nebenfluss nun ebenfalls angeschlossen
Boye-Kanal führt das Schmutzwasser ab sofort zur Kläranlage Emscher-Mündung in Dinslaken
Bottrop/Gladbeck/Essen. Die Emschergenossenschaft hat aktuell den parallel zur Boye verlaufenden Abwasserkanal an den großen Abwasserkanal Emscher (AKE) angebunden. Durch den Umschluss wird das Boye-Schmutzwasser ab sofort nicht mehr in Bottrop, sondern in Dinslaken geklärt! Die beiden Pumpwerke Boye A und B in der Welheimer Mark in Bottrop sind durch diese Umleitung ebenfalls abwasserfrei und dienen zukünftig als Bachpumpwerke unter anderem dem Hochwasserschutz.
Der Abwasserkanal an der Boye ist insgesamt acht Kilometer lang, beginnt an der Hegestraße in Gladbeck, quert sogar auch Essener Stadtgebiet und endet am AKE in Bottrop. An der Anschlussstelle des Kanals laufen bis zu 2000 Liter pro Sekunde klärpflichtiges Schmutzwasser dem AKE zu. Insgesamt wurden für den Boye-Abwasserkanal in offener Bauweise und im unterirdischen Vortrieb Kanalrohre mit Innendurchmessern von bis zu 3,20 Meter verlegt. In den Umbau der Boye investiert die Emschergenossenschaft knapp 140 Millionen Euro.
Hintergrund
Bereits seit den 1990er-Jahren führt die Boye von der Hegestraße in Gladbeck aus bis unmittelbar nördlich der Bundesautobahn A 2 nur noch Reinwasser. 2017 erfolgte dann die weitestgehende Abwasserfreiheit des Gewässers. Der Abwasserkanal der Boye war jedoch noch nicht an den Hauptkanal des AKE angeschlossen. Dies konnte nun erst im Anschluss an die Inbetriebnahme des Pumpwerks Oberhausen im August 2021 geschehen.
Die Emschergenossenschaft
Die Emschergenossenschaft ist ein öffentlich-rechtliches Wasserwirtschaftsunternehmen, das effizient Aufgaben für das Gemeinwohl mit modernen Managementmethoden nachhaltig erbringt und als Leitidee des eigenen Handelns das Genossenschaftsprinzip lebt. Sie wurde 1899 als erste Organisation dieser Art in Deutschland gegründet und kümmert sich seitdem unter anderem um die Unterhaltung der Emscher, um die Abwasserentsorgung und -reinigung sowie um den Hochwasserschutz.
Seit 1992 plant und setzt die Emschergenossenschaft in enger Abstimmung mit den Emscher-Kommunen das Generationenprojekt Emscher-Umbau um, in das über einen Zeitraum von rund 30 Jahren prognostizierte 5,5 Milliarden Euro investiert werden. www.eglv.de