Das Ende der Hertener Köttelbecken ist in Sicht!
Emschergenossenschaft befreit Resser und Backumer Bach in weiten Teilen von Abwasser
Herten. 2017 hat die Emschergenossenschaft mit dem Bau der Abwasserkanäle am Resser und Backumer Bach in Herten begonnen. Jetzt sind die Gewässer in den siedlungsnahen Bereichen frei von Abwasser! Wo einst die Köttelbecken müffelten, fließt nun klares Wasser. Ende 2020 startet dort die ökologische Verbesserung. Doch vorher finden Wiederherstellungsarbeiten statt: Im Auftrag von Straßen.NRW wird die Kaiserstraße von Donnerstag, 23. Juli, ab 7 Uhr bis Montag, 27. Juli, 6 Uhr für Asphaltarbeiten gesperrt.
Wo die Kaiserstraße den Backumer und den Resser Bach kreuzt, stellt die Emschergenossenschaft nicht nur die Straßenoberfläche im Baustellenbereich wieder her, sondern führt für Straßen.NRW auch eine Deckensanierung in angrenzenden Bereichen durch. Eine Vollsperrung in den Bereichen ist leider nicht zu vermeiden. Gesperrt wird die Kaiserstraße zwischen den Hausnummern 147 bis 162 und zwischen den Hausnummern 254 bis 265. Umleitungen werden großräumig ausgeschildert und die Buslinien umgeleitet.
„Ein letzter Kraftakt, durch den wir aber Synergien nutzen und die Belastung für die Bevölkerung auf lange Sicht minimieren – daher finden die Arbeiten in den Ferien statt“, erläutert Projektleiter Jens Lukas von der Emschergenossenschaft. Vorbereitende Arbeiten führt der Wasserwirtschaftsverband bereits jetzt durch, teilweise kann es aus diesem Grund zu Änderungen bei der Verkehrsführung kommen.
Dank gilt den Anwohnerinnen und Anwohnern
„Die Anwohnerinnen und Anwohner haben die Maßnahme eng begleitet – dafür möchten wir uns, sobald die Corona-Schutzmaßnahmen es zulassen, mit einem Anwohnerfest herzlich bedanken“, so Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft: „Eine Baumaßnahme ist auch immer mit Lärm und Schmutz verbunden. Doch jetzt ist der Resser Bach im Osten von Herten auf einer Länge von 900 Metern abwasserfrei und auch der Backumer Bach führt nur noch Quell-, Regen- und Grundwasser. Die Renaturierung rückt in greifbare Nähe.“ Bald können die Hertenerinnen und Hertener die grün-blaue Infrastruktur an den Gewässern zu Fuß und mit dem Rad erkunden. Am Backumer Bach entsteht dafür auf dem Betriebsweg der Emschergenossenschaft eine Fahrradtrasse.
Letzter Bauabschnitt: Ökologische Verbesserung ab Ende 2020
Aktuell erinnern am Oberlauf des insgesamt 6,2 Kilometer langen Resser Bachs und am Backumer Bach nur noch die Sohlschalen an die ehemaligen Köttelbecken. Aber auch das ändert sich bald. Durch die ökologische Verbesserung wird dort, wo der Backumer Bach in den Resser Bach mündet, den Gewässern wieder mehr Platz eingeräumt. Mitte 2022 sollen die Renaturierungsarbeiten ihren Abschluss finden.
Hintergrund
Emschergenossenschaft und Lippeverband betreiben in Herten eine Kläranlage, 3 Pumpwerke, 5 Sonderbauwerke wie Hochwasser- oder Regenrückhaltebecken und rund 5,8 Kilometer Kanäle (davon ca. 2,4 Kilometer Emscher). Außerdem unterhalten die Verbände in Herten rund 14,8 Kilometer Wasserläufe, wovon rund 900 Meter zur Emscher zählen.
Emschergenossenschaft und Lippeverband sind öffentlich-rechtliche Wasserwirtschaftsunternehmen, die effizient Aufgaben für das Gemeinwohl mit modernen Managementmethoden nachhaltig erbringen und als Leitidee des eigenen Handelns das Genossenschaftsprinzip leben. Die Aufgaben der 1899 gegründeten Emschergenossenschaft sind unter anderem die Unterhaltung der Emscher, die Abwasserentsorgung und -reinigung sowie der Hochwasserschutz. Der 1926 gegründete Lippeverband bewirtschaftet das Flusseinzugsgebiet der Lippe im nördlichen Ruhrgebiet und baute unter anderem den Lippe-Zufluss Seseke naturnah um.
Gemeinsam haben Emschergenossenschaft und Lippeverband rund 1700 Mitarbeiter und sind Deutschlands größter Abwasserentsorger und Betreiber von Kläranlagen. www.eglv.de