Die „Baldur“ ist ab nächster Woche im Winterquartier
Fährsaison in Dorsten beginnt wieder im April 2022
Dorsten. Die Tage sind bereits kürzer, die Bäume verlieren ihr Laub: Zeit für Gewässermeisterin Ina Bernds und ihr Team die Fähre Baldur ins Winterquartier zu bringen. Am Mittwoch, 27. Oktober, nimmt das Team des Lippeverbandes die Fähre an den Baggerhaken und bringt sie an Land. Dann stehen Wartung und Pflege des zwei Tonnen schweren Lippe-Kreuzers an.
Während der Saison gelangen die Fahrgäste per Muskelkraft von einem Lippe-Ufer in Dorsten zum anderen. „Die Beliebtheit der Fähre ist ungebrochen und es ist toll, dass die Menschen die Lippe hier aus einer ganz anderen Perspektive erleben können“, sagt die Gewässermeisterin Ina Bernds.
Fährsaison von O bis O
O bis O – also von Ostern bis Oktober lautet normalerweise die Eselsbrücke, mit der man sich die Saisonzeiten gut merken kann. In diesem Jahr nahm die Fähre ihren Betrieb Coronabedingt allerdings etwas später und mit einem Sicherheitskonzept auf. Dank dessen konnten die Fährgäste auch im Sommer 2021 per Handkurbel den längsten Fluss in Nordrhein-Westfalen überqueren. Da ab Oktober die Hochwassersaison beginnt, muss der Lippeverband die „Baldur“ und ihre beiden Schwesternfähren – die „Maifisch“ in Haltern und die „Lupia“ in Hamm – nun aber vom Wasser nehmen.
April 2022: Baldur ahoi!
Im April 2022 heißt es dann „Schiff ahoi!“, wenn Ina Bernds und ihr Team die „Baldur“ zu Wasser lassen. Dann kurbeln sich Passagierinnen und Passagiere wieder kostenlos über die Lippe, denn der kompakte Schwimmkörper wird auf diesem Wege an einer 80 Meter langen Metallkette über die Lippe gezogen.
Hintergrund Fähren
Die Fähre „Baldur“ in Dorsten war die erste Personenfähre des Lippeverbandes und quert seit 2005 die Lippe. 2013 legte der Lippeverband mit der Fähre „Lupia“ in Hamm-Oberwerries nach. Seit 2015 kann man mit der „Maifisch“ in Flaesheim die Lippe kreuzen. Die Baldur ist nach der gleichnamigen Zeche benannt, die es in den 1920er-Jahren in Dorsten gab. Schon damals existierte eine Fährverbindung über die Lippe: Ein Fährmann ruderte vor und nach der Schicht Bergleute in einem Holzkahn über den Fluss.
Der Lippeverband
Der Lippeverband ist ein öffentlich-rechtliches Wasserwirtschaftsunternehmen, das effizient Aufgaben für das Gemeinwohl mit modernen Managementmethoden nachhaltig erbringt und als Leitidee des eigenen Handelns das Genossenschaftsprinzip lebt.
Seine Aufgaben sind in erster Linie die Abwasserentsorgung und -reinigung, Hochwasserschutz durch Deiche und Pumpwerke und die Gewässerunterhaltung und -entwicklung. Dazu gehört auch die ökologische Verbesserung technisch ausgebauter Nebenläufe. Darüber hinaus kümmert sich der Lippeverband in enger Abstimmung mit dem Land NRW um die Renaturierung der Lippe. Dem Lippeverband gehören zurzeit 155 Kommunen und Unternehmen als Mitglieder an, die mit ihren Beiträgen die Verbandsaufgaben finanzieren. www.eglv.de