„Emscherland“: Natur- und Wasser-Erlebnis-Park gewinnt an Form

Neue Trasse des Suderwicher Bachs am Wasserkreuz wird vorbereitet

Castrop-Rauxel/Recklinghausen. Der Bau des Natur- und Wasser-Erlebnis-Parks im Rahmen von „Emscherland“ an der Stadtgrenze zwischen Castrop-Rauxel und Recklinghausen macht Fortschritte: Nachdem die Emschergenossenschaft im vergangenen Jahr die Vorprofilierungsarbeiten für die ökologisch wertvolle Parkanlage an der Emscher abgeschlossen hat, werden aktuell unter anderem Obstbäume für die geplante Streuobstwiese gepflanzt. Gefördert wird das Projekt aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).

Nach Abschluss der Vorprofilierungsarbeiten für den Natur- und Wasser-Erlebnis-Park im Sommer 2020 wurden in den fertig profilierten Bereichen bereits Wege verlegt und erste nachhaltige Zwischenansaaten vorgenommen. Zudem wurden auch erste Gehölze gepflanzt, während aktuell im Bereich der Streuobstwiese Obstbäume gesetzt werden. Im Frühjahr stehen außerdem weitere Staudenpflanzungen an. Für die Ver- und Entsorgung im Park laufen derzeit Arbeiten an der Abwasserleitung des Gärtnerhauses und der Zu- und Ableitungen für eine unteriridische Zisterne.

Auch die Flächen für den Bereich des Gewässer-Lernortes und Wasser-Erlebnisses sowie die Verlegung der neuen mäandrierenden Trasse des Suderwicher Baches, der in diesem Bereich in die Emscher mündet, bereitet die Emschergenossenschaft nun im Zuge des ökologischen Schwerpunktes Suderwicher Bach vor. Darüber hinaus werden in diesem Bereich zukünftig drei Brücken über die Gewässer führen: Die Arbeiten an den jeweiligen Unterbauten sind größtenteils fertiggestellt.

Im Rahmen des Projekts wird auch die Emscher-Aue auf bis zu 90 Meter aufgeweitet – der Bodenaushub beginnt an dieser Stelle sowie im Zuge der Neutrassierung des Suderwicher Bachs Ende März. Das dabei anfallende Material wird im Anschluss daran zur Geländeaufhöhung für den Bau der Emscher-Terrassen verwendet. Die für die Vorbereitung des Bodenauftrags notwendigen Rodungsarbeiten hat die Emschergenossenschaft bereits im Januar dieses Jahres durchgeführt.

Hintergrund
Der Natur- und Wasser-Erlebnis-Park soll auf einer etwa 24 Hektar großen Fläche auf dem Stadtgebiet von Recklinghausen und Castrop-Rauxel entstehen und ist eine Leitmaßnahme im Emscherland. Geschaffen werden sollen Angebote zum Naturerleben, zur Natur- und Umweltbildung sowie zur biologischen Landschafts- und Parkpflege, die im Rahmen eines Bildungsprojekts von Kindern und Jugendliche entwickelt wurde. Junge Erwachsene sollen im Natur- und Wasser-Erlebnis-Park eine Ausbildung absolvieren und dort dauerhaft ihren Beruf ausüben können.

Eine von Castrop-Rauxel bis Herten führende Emscher-Promenade soll das Gebiet künftig von Osten nach Süden durchqueren. Zwei großzügig gestaltete und mit Sitzgelegenheiten ausgestattete Eingangsbereiche mit einem Eingangspavillon sollen eine erste Orientierung im Park ermöglichen. Besucherinnen und Besucher können nach Fertigstellung durch vielfältig gestaltete Themen- und Staudengärten flanieren, bis sie inmitten des Parks zu einem Gärtnerhäuschen mit angrenzendem Veranstaltungsort „Naturerlebnis“ gelangen. Von dort aus kann man in die neue Gewässeraue aus Emscher und Suderwicher Bach blicken.

Zwischen der Promenade und dem Suderwicher Bach sollen die Flächen dem Gewässer-Lernort und Wasser-Erlebnis gewidmet werden. Hinzu kommen ein Wassererlebnispfad in Form eines Rundwegs und ein Informationsstützpunkt Auenlandschaft.

Die Emschergenossenschaft
Die Emschergenossenschaft ist ein öffentlich-rechtliches Wasserwirtschaftsunternehmen, das effizient Aufgaben für das Gemeinwohl mit modernen Managementmethoden nachhaltig erbringt und als Leitidee des eigenen Handelns das Genossenschaftsprinzip lebt. Sie wurde 1899 als erste Organisation dieser Art in Deutschland gegründet und kümmert sich seitdem unter anderem um die Unterhaltung der Emscher, um die Abwasserentsorgung und -reinigung sowie um den Hochwasserschutz.

Seit 1992 plant und setzt die Emschergenossenschaft in enger Abstimmung mit den Emscher-Kommunen das Generationenprojekt Emscher-Umbau um, in das über einen Zeitraum von rund 30 Jahren prognostizierte 5,38 Milliarden Euro investiert werden. www.eglv.de