Fotografien vermitteln neuen Blickwinkel auf den Wandel an der Emscher
Am 1. Oktober startet in Essen die Fotoausstellung „emscherbilder“
Essen. Das Generationenprojekt Emscher-Umbau hat mit der Renaturierung von einstigen „Köttelbecken“ das Bild einer ganzen Region verändert und auch fernab der Gewässerbereiche einen Strukturwandel in Gesellschaft und Städtebau angeregt. Auf genau diese Entwicklungen außerhalb der rein wasserwirtschaftlichen Arbeiten setzt die Emschergenossenschaft mit dem Foto-Projekt „emscherbilder“ den Fokus – die Ausstellung im Kunstraum Notkirche in Essen-Frohnhausen wird am Dienstag, 1. Oktober, mit einer öffentlichen Vernissage um 18.30 Uhr eröffnet. Bis zum 26. Oktober sind die Werke der drei Fotografinnen Susanne Keichel, Franziska Schrödinger und Paula Markert und ihr Blickwinkel auf die durch den Emscher-Umbau inspirierten Veränderungen zu sehen.
Bildungschancen, potenzielle Überflutungsbereiche und das Leben von Frauen in der Industriegeschichte – mit ihren Themenkonzepten könnten die Positionen der drei Fotografinnen kaum unterschiedlicher sein. Im Projekt „emscherbilder“ lädt die Emschergenossenschaft seit 2015 Fotograf*innen ein, selbstständig Konzepte zu entwickeln, diese zu realisieren und das Thema „Wandel der Region“ im Auftrag des Wasserwirtschaftsverbandes zu erforschen und fotografisch zu dokumentieren. Die diesjährige Ausstellung des Jahrgangs 2023 ist im Oktober jeweils dienstags bis donnerstags von 10 bis 17 Uhr sowie freitags und samstags von 10 bis 13 Uhr zu sehen. Sonntags und montags bleibt sie geschlossen. Mit ihren Fotos ergänzen die drei Fotografinnen die bisher 16 fotografischen Perspektiven, die zwischen 2015 und 2022 sowohl in dokumentarischen als auch in journalistischen Stilen entstanden sind und im Buch „Beyond Emscher – Fotografische Positionen aus der Gegenwart“ (Wienand Verlag) festgehalten wurden.
125 Jahre Emschergenossenschaft
Die Emschergenossenschaft feiert in diesem Jahr ihr 125-jähriges Bestehen. Am 14. Dezember 1899 als erster deutscher Wasserwirtschaftsverband gegründet, ist die Emschergenossenschaft heute gemeinsam mit dem 1926 gegründeten Lippeverband Deutschlands größter Betreiber von Kläranlagen und Pumpwerken. Die Aufgaben des öffentlich-rechtlichen Unternehmens sind die Abwasserentsorgung, der Hochwasserschutz sowie die Klimafolgenanpassung. Ihr bekanntestes Projekt ist der Emscher-Umbau (1992-2021), bei dem die Emschergenossenschaft im Herzen des Ruhrgebietes eine moderne Abwasserinfrastruktur baute. Dafür wurden 436 Kilometer an neuen unterirdischen Abwasserkanälen verlegt und vier Großkläranlagen gebaut. Rund 340 Kilometer an Gewässern werden insgesamt renaturiert. Parallel entstanden über 130 Kilometer an Rad- und Fußwegen, die das neue blaugrüne Leben an der Emscher und ihren Nebenläufen erleb- und erfahrbar machen. www.eglv.de