Kanalbauarbeiten am Landwehrbach schreiten voran

Emschergenossenschaft investiert 65 Millionen Euro in die Abwasserfreiheit des Gewässers

Castrop-Rauxel. Die Kanalbauarbeiten der Emschergenossenschaft am Landwehrbach-System machen weiter Fortschritte: Während in Castrop-Rauxel noch Vortriebsarbeiten für die neuen unterirdischen Abwasserkanäle laufen, wurden diese auf Herner Stadtgebiet bereits von der Mündung in die Emscher bis östlich der Sodinger Straße verlegt. Bis Ende 2021 soll die Maßnahme komplett abgeschlossen und der Landwehrbach damit abwasserfrei werden. Anschließend folgt die abschnittsweise ökologische Verbesserung des Gewässers.

Im Rahmen des Generationenprojekts Emscher-Umbau laufen am Landwehrbach seit 2016 die Arbeiten zur Abwasserfreiheit des Gewässers und seiner Nebenläufe. In Castrop-Rauxel wurden die unterirdischen Abwasserkanäle im Bauabschnitt bis zur Herner Straße dabei bislang auf einer Strecke von etwa zwei Kilometern verlegt – insgesamt umfasst der Bauabschnitt eine Strecke von circa 3,4 Kilometern.

Zudem wird noch am Stauraumkanal (siehe Hintergrund-Info) an der Holthauser Straße gearbeitet, der derzeit zu rund 70 Prozent fertiggestellt ist. Die gesamte Maßnahme soll bis Oktober 2021 abgeschlossen werden. Die Emschergenossenschaft investiert am Landwehrbach 65 Millionen Euro, davon 27 Millionen in Herne und 38 Millionen in Castrop-Rauxel. Zusätzlich investiert der EUV Castrop-Rauxel knapp 0,9 Millionen Euro für die städtischen Kanalabschnitte. Die Gesamtinvestitionen des EUV in die Umgestaltung des städtischen Oberlaufs des Landwehrbachs, der nicht zur Emschergenossenschaft gehört, belaufen sich auf 17 Millionen Euro.

Hintergrund:
Regenwasserbehandlung
Eine Regenwasserbehandlung dient der Trennung von sauberem Regenwasser von schmutzigem Abwasser. Im Stauraumkanal wird in starken Regenfällen das Mischwasser zunächst „angehalten“ und beruhigt. Dabei kommt das physikalische Gesetz der Schwerkraft zum Tragen: Die schwereren Schmutzsedimente setzen sich nach unten ab und können gedrosselt durch eine Ableitung in den Abwasserkanal transportiert werden.

Das oben schwimmende weitestgehend saubere und nicht-klärpflichtige Regenwasser dagegen kann nach Erreichen einer bestimmten Menge und Höhe über eine sogenannte Entlastungsschwelle ins Gewässer „schwappen“. Auf diese Weise erhalten die Emscher-Gewässer sauberes Wasser, während die Abwasserkanäle und insbesondere die Kläranlagen entlastet werden.

Die Emschergenossenschaft
Die Emschergenossenschaft ist ein öffentlich-rechtliches Wasserwirtschaftsunternehmen, das effizient Aufgaben für das Gemeinwohl mit modernen Managementmethoden nachhaltig erbringt und als Leitidee des eigenen Handelns das Genossenschaftsprinzip lebt. Sie wurde 1899 als erste Organisation dieser Art in Deutschland gegründet und kümmert sich seitdem unter anderem um die Unterhaltung der Emscher, um die Abwasserentsorgung und -reinigung sowie um den Hochwasserschutz.

Seit 1992 plant und setzt die Emschergenossenschaft in enger Abstimmung mit den Emscher-Kommunen das Generationenprojekt Emscher-Umbau um, in das über einen Zeitraum von rund 30 Jahren prognostizierte 5,38 Milliarden Euro investiert werden. www.eglv.de