Motoren im Pumpwerk Oberhausen eingesetzt
Die Pumpen werden in Zukunft insgesamt bis zu 16.000 Liter pro Sekunde fördern
Oberhausen. Die Arbeiten der Emschergenossenschaft am Pumpwerk Oberhausen machen weiter Fortschritte. Zehn Motoren, die zukünftig die Pumpen antreiben werden, wurden dort nun an Ort und Stelle gebracht.
Nachdem im Dezember, Januar und Februar bereits die zehn Pumpen angeliefert und eingebaut wurden, folgte mit dem Einbringen der Motoren nun der nächste Meilenstein beim Bau des riesigen Abwasser-Aufzugs in Oberhausen-Biefang. Mit einem Mobilkran wurden die zehn Antriebseinheiten innerhalb von drei Tagen rund 40 Meter in die Tiefe gehoben und dort an dem für sie vorgesehenen Platz montiert.
Dabei handelt es sich um die größten und schwersten Einzelteile im gesamten Pumpwerk – sie sind etwa 2,0 Meter hoch, 2,0 Meter breit, 2,2 Meter tief und rund 7,1 Tonnen schwer. Zukünftig treiben sie die Pumpen an, die das Abwasser mit einer Leistung von 800 bis 1.200 Litern pro Sekunde aus der Tiefe heben werden. Die Gesamtförderleistung beträgt rund 16.000 Liter pro Sekunde!
Bis es aber so weit ist und die Motoren sich drehen, wird es noch dauern. Zuerst müssen unter anderem noch die Elektro-Technik und die Schaltanlagen eingebaut, Stromanschlüsse gelegt und insgesamt 63 Kilometer Kabel verlegt werden.
Komplett fertiggestellt werden soll das Pumpwerk Mitte 2021. Ende 2021 soll es in Betrieb genommen werden und mit ihm dann das Gesamtsystem des bereits final verlegten Abwasserkanals Emscher (AKE) auf der kompletten Länge von 51 Kilometern zwischen Dortmund und Dinslaken, inkl. der beiden anderen bereits im Betrieb befindlichen Pumpwerke in Gelsenkirchen und Bottrop.
In den Bau des AKE und der drei Pumpwerke investiert die Emschergenossenschaft mehr als eine Milliarde Euro. Das AKE-System ist die Voraussetzung für die Abwasserfreiheit in der Emscher, womit wiederum eine deutliche Verbesserung der Lebens- und Aufenthaltsqualität an der Emscher einhergeht. Nicht ohne Grund ist der Emscher-Umbau das Symbolprojekt für den Strukturwandel und die Modernisierung der Region. Von Grau zu Blau – der Flussumbau macht es möglich!
Hintergrund
Wieso überhaupt Pumpwerke? Ganz simpel: Aufgrund des Gefälles von 1,5 Promille würde der Kanal Dinslaken ohne Pumpwerke in 80 Metern Tiefe erreichen – zu tief, um das Abwasser anschließend in die Kläranlage zu heben. Das Gefälle wird künftig stattdessen durch drei Pumpwerke ausgeglichen: in Gelsenkirchen, Bottrop (beide bereits in Betrieb) sowie in Oberhausen.
Für den Bau des Pumpwerks erstellte die Emschergenossenschaft ab Mai 2016 zunächst eine rund 50 Meter tiefe und kreisrunde Baugrube, die ebenfalls rund 50 Meter im Durchmesser misst. Es ist die tiefste Erdbaustelle der Emschergenossenschaft im Rahmen des Emscher-Umbaus.
Die Emschergenossenschaft
Die Emschergenossenschaft ist ein öffentlich-rechtliches Wasserwirtschaftsunternehmen, das effizient Aufgaben für das Gemeinwohl mit modernen Managementmethoden nachhaltig erbringt und als Leitidee des eigenen Handelns das Genossenschaftsprinzip lebt. Sie wurde 1899 als erste Organisation dieser Art in Deutschland gegründet und kümmert sich seitdem unter anderem um die Unterhaltung der Emscher, um die Abwasserentsorgung und -reinigung sowie um den Hochwasserschutz.
Seit 1992 plant und setzt die Emschergenossenschaft in enger Abstimmung mit den Emscher-Kommunen das Generationenprojekt Emscher-Umbau um, in das über einen Zeitraum von rund 30 Jahren prognostizierte 5,38 Milliarden Euro investiert werden. www.eglv.de