Neue Emscher-Mündung: Artenvielfalt wird erforscht

Am 18. Juni in Dinslaken: „Tag der lebendigen Emscher – Die Natur unter der Lupe"

Dinslaken. Die renaturierte Mündung der Emscher in den Rhein ermöglicht es mittlerweile auch Lebewesen aus dem Rhein, das Emscher-System zu besiedeln. Inwiefern das bereits in den ersten Monaten seit der Flutung der Mündungsaue im November 2022 geschehen ist, das ermitteln Forscher*innen am Sonntag, 18. Juni, unter dem Motto „Tag der lebendigen Emscher – Die Natur unter der Lupe". Emschergenossenschaft und NABU NRW laden alle Interessierten ein, den Expert*innen von 10 bis 18 Uhr im Bereich des Hofs Emschermündung (Am Hagelkreuz 20, Dinslaken) über die Schulter zu blicken. Die Emschergenossenschaft weist darauf hin, dass die Emscher-Mündung und gewässernahe Bereiche nur für angemeldete und geschulte Forschende zugänglich sein werden. Eine öffentliche Begehung der Auenlandschaft ist aus Sicherheitsaspekten sowie zum Schutz störungsempfindlicher Arten und natürlicher Entwicklungsprozesse nicht möglich.

Die Expertinnen und Experten erforschen am 18. Juni die unterschiedlichsten Artengruppen wie Wasserlebewesen, Zugvögel, heimische Bodenbrüter, spezialisierte Pflanzen sowie zahlreiche Kleintiere und die entstehende Biodiversität der Mündungsaue und ihrer Umgebung. Interessierte können den Forscherinnen und Forschern über die Schulter schauen, die Ereignisse vom Hof Emschermündung aus verfolgen oder sich im Hof-Café oder am Grill stärken. Bei kleinen Entdeckungsführungen oder Bastelmöglichkeiten können Besucherinnen und Besucher mehr über die biologische Vielfalt erfahren und mit der App „Naturgucker.de“ etwas über die Artenbestimmungen lernen. Darüber hinaus gibt es an verschiedenen Ständen Informationen über die praktische Naturschutzarbeit der Emschergenossenschaft, des NABU NRW und weiterer Partner.

Da die Parkmöglichkeiten vor Ort begrenzt sind, ist die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit dem Fahrrad zu empfehlen.

Die neue Emscher-Mündung
Mit der neuen Emscher-Mündung in den Rhein ermöglicht die Emschergenossenschaft Fischen den Aufstieg stromaufwärts – ein Beitrag zur Steigerung der Artenvielfalt, der über Jahrzehnte nicht möglich war: Seit der Inbetriebnahme des Mündungsbauwerkes im Jahr 1949 stürzte die Emscher rund fünf Meter tief in den Rhein. Mit der Verlegung der Mündung um knapp 500 Meter nach Norden hat die Emschergenossenschaft den Höhenunterschied elegant und sanft ausgeglichen, unter anderem mit fischfreundlichen Sohlgleiten. Rund 70 Millionen Euro hat die Emschergenossenschaft in die Maßnahme investiert – es ist eine sinnvolle Investition in die Klimafolgenanpassung, in den Hochwasserschutz und in die Förderung der Artenvielfalt im neuen Emscher-System.

Kooperation zwischen NABU und EGLV
Umweltschutz, Biodiversität und Umgang mit den Folgen des Klimawandels sind Themen, die sich der Naturschutzbund NABU und die Emschergenossenschaft als große Verbände in NRW auf die Fahne geschrieben haben. Seit 2021 arbeiten die Emschergenossenschaft und der NABU NRW im Rahmen einer Kooperation gemeinsam an der Umsetzung dieser Themen. Neben Artenschutzmaßnahmen stehen Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit und wasserpolitische Themen im Fokus, ganz aktuell der „Tag der lebendigen Emscher“.

Die Emschergenossenschaft
Die Emschergenossenschaft ist ein öffentlich-rechtliches Wasserwirtschaftsunternehmen, das effizient Aufgaben für das Gemeinwohl mit modernen Managementmethoden nachhaltig erbringt und als Leitidee des eigenen Handelns das Genossenschaftsprinzip lebt. Sie wurde 1899 als erste Organisation dieser Art in Deutschland gegründet und kümmert sich seitdem unter anderem um die Unterhaltung der Emscher, um die Abwasserentsorgung und -reinigung sowie um den Hochwasserschutz. www.eglv.de