Recklinghausen: Neuer Hellbach-Weg eingeweiht

Renaturierung des Gewässers nähert sich der Fertigstellung

Recklinghausen. Im Rahmen des Generationenprojekts Emscher-Umbau hat die Emschergenossenschaft auch das Hellbach-System vom Abwasser befreit. In den vergangenen knapp zehn Jahren sind entlang der…

Recklinghausen. Im Rahmen des Generationenprojekts Emscher-Umbau hat die Emschergenossenschaft auch das Hellbach-System vom Abwasser befreit. In den vergangenen knapp zehn Jahren sind entlang der Gewässer Hellbach und Breuskes Mühlenbach neue unterirdische Abwasserkanäle entstanden, beide Bäche führen mittlerweile komplett sauberes Quell-, Grund- und Regenwasser. Die neue grün-blaue Infrastruktur will auch erlebt werden: Ein erster, insgesamt 1300 Meter langer Abschnitt des neuen Hellbach-Weges ist mittlerweile fertiggestellt – am Donnerstag wurde er im Beisein von Recklinghausens Bürgermeister Christoph Tesche und Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft, eingeweiht.

„Die Renaturierung des Hellbachs wertet die Stadtteile entlang des Gewässers auf. Es ist schön, dass nun auch der neue Hellbach-Weg geöffnet wird, damit alle die Früchte des Emscher-Umbaus erleben und beobachten können. Dies gibt einen tollen Vorgeschmack auf den weiteren Emscher-Umbau und das Emscherland“, sagte Bürgermeister Christoph Tesche beim ersten Anradeln auf dem neuen Fuß- und Radweg.

„Der Emscher-Umbau ist mehr als nur ein wasserwirtschaftliches Projekt, er hat maßgebliche Strahlkraft für die städtebauliche Entwicklung der Region. Mit dem Emscher-Umbau schaffen wir neue grün-blaue Infrastrukturen, die es zu erfahren gilt. Wo es geht, öffnen wir unsere Betriebwege und bauen sie zu Fuß- und Radwegen aus“, sagte Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft.

128 km an neuen Fuß- und Radwegen hat die Emschergenossenschaft im Rahmen des Emscher-Umbaus bereits gebaut. „Heute kommen 1,3 weitere Kilometer dazu – erstmals als der neue Hellbach-Weg“, so Uli Paetzel.

Bach-Revitalisierung

In die Revitalisierung des Hellbach-Systems hat die Emschergenossenschaft rund 122 Millionen Euro investiert: 100 Millionen in den Kanalbau und 21,7 Millionen Euro in die ökologische Verbesserung. „Vor allem die Planung für den Bau eines unterirdischen Abwasserkanals in diesem Bereich war eine große Herausforderung, die Umsetzung dann erst recht“, sagte Projektleiterin Ines Budach von der Emschergenossenschaft. Doch die Strapazen haben sich gelohnt, denn der Breuskes Mühlenbach als Bestandteil des Hellbach-Systems ist mittlerweile bereits seit einigen Jahren komplett ökologisch umgestaltet. „Ein absoluter Glanzpunkt im Rahmen dieses Projekts“, so Ines Budach.

Der Vorher-Nachher-Effekt sei immer wieder ganz toll. „Wenn man am renaturierten Bach steht, etwa an der Friedrich-Ebert-Straße, und sieht, wie aus einem in Beton eingepferchten Gewässer wieder ein natürliches Flussbett entsteht und wie die Natur sich dort entfaltet – dann erkennt man einmal mehr, wie sinnvoll und wichtig diese Aufgabe ist.“ Dieser Effekt wird sich bald auch am Hellbach selbst beobachten lassen. Nördlich der A2 hat die Emschergenossenschaft die naturnahe Umgestaltung der einstigen Köttelbecke bereits weitestgehend abgeschlossen, aktuell baut sie noch südlich der Autobahn. Im Sommer 2019 wird der Hellbach-Umbau komplett fertig sein, im Bereich der Käthe-Kollwitz-Schule entsteht mit dem Blauen Klassenzimmer zudem ein Lernstandort direkt am idyllischen Gewässer.

Abschluss-Fest

Übrigens: Den Abschluss der Hellbach-Renaturierung will die Emschergenossenschaft am 20. September feiern – gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern! Details hierzu werden noch bekannt gegeben.