Regenwasserbehandlung: Neun neue Anlagen für Oberhausen
Trennung von Regen- und Abwasser
Oberhausen. Der Abwasserkanal Emscher (AKE) ist zwar bereits komplett verlegt, dennoch steht er weiterhin im Fokus der Arbeiten der Emschergenossenschaft. In der kommenden Woche…
Oberhausen. Der Abwasserkanal Emscher (AKE) ist zwar bereits komplett verlegt, dennoch steht er weiterhin im Fokus der Arbeiten der Emschergenossenschaft. In der kommenden Woche beginnt die Emschergenossenschaft mit dem Bau von insgesamt neun Regenwasserbehandlungsanlagen im Bereich des AKE in Oberhausen. Mit den Anlagen soll eine Trennung der Wasserströme erreicht werden: Der Schmutzanteil wird in den Abwasserkanal und über diesen in die Kläranlage transportiert, während das Regenwasser in die künftig saubere Emscher eingeleitet wird.
Die neun Anlagen entstehen südlich der Emscher an der Sühlstraße und an der Osterfelder Straße sowie nördlich des Flusses an der Breilstraße, Glückaufstraße, am Düsselbachweg, an der Waghalsstraße, Wittekindstraße und Kanalstraße.
Sie nehmen das Mischwasser aus den städtischen Einzugsgebieten auf. Die Emschergenossenschaft arbeitet hierbei eng mit der Stadt Oberhausen und den Wirtschaftsbetrieben Oberhausen (WBO) zusammen.
Die neun Anlagen sind in drei Bauabschnitte eingeteilt: 1) Kanalstraße und Wittekindstraße, 2) Osterfelder Straße, Waghalsstraße und Düsselbachweg, 3) Breilstraße, Sühlstraße und Glückaufstraße. Die Baustellen für den ersten Bauabschnitt werden in der kommenden Woche eingerichtet, die für den zweiten im Dezember. Mit dem dritten Bauabschnitt wird im kommenden Jahr begonnen. Mit allen neun Anlagen will die Emschergenossenschaft Ende 2021 fertig sein.
Die Emschergenossenschaft bittet um Verständnis für etwaige Beeinträchtigungen.
Die Funktionsweise
Eine Regenwasserbehandlungsanlage dient der Trennung von sauberem Regenwasser und schmutzigem Abwasser. In einem Stauraumkanal oder Regenüberlaufbecken wird bei starken Niederschlägen das Mischwasser zunächst „angehalten“ und beruhigt. Dabei kommt das physikalische Gesetz der Schwerkraft zum Tragen: Die schwereren Schmutzsedimente setzen sich nach unten ab und können gedrosselt durch eine Ableitung in den Abwasserkanal und anschließend zur Kläranlage transportiert werden.
Das oben schwimmende, weitestgehend saubere und nicht-klärpflichtige Regenwasser dagegen kann nach Erreichen einer bestimmten Menge und Höhe über eine sogenannte Entlastungsschwelle ins Gewässer „schwappen“. Mit Hilfe der Regenwasserbehandlungsanlagen erhalten die Gewässer also weitestgehend sauberes Wasser, während die Abwasserkanäle und insbesondere die Kläranlagen entlastet werden.
Das ist nicht nur ökologisch äußerst sinnvoll, sondern auch ökonomisch – denn die Abwasserkanäle müssen nicht durchgängig übergroß dimensioniert werden, was die Baukosten erheblich senkt! Zudem gehört sauberes Regenwasser ins Gewässer und nicht in die Kläranlage, wo es unnötigerweise noch einmal für viel Geld gereinigt würde.