Sondierungsbohrungen für neuen Stauraumkanal
Vorbereitende Maßnahme in der kommenden Woche
Bochum. Im Rahmen des Generationenprojekts Emscher-Umbau plant die Emschergenossenschaft die Erstellung eines neuen Stauraumkanals westlich der Bergstraße. Zur Vorbereitung der Maßnahme finden bereits in…
Bochum. Im Rahmen des Generationenprojekts Emscher-Umbau plant die Emschergenossenschaft die Erstellung eines neuen Stauraumkanals westlich der Bergstraße. Zur Vorbereitung der Maßnahme finden bereits in der kommenden, ab Montag (21.10.), drei Sondierungsbohrungen statt. Es kann eventuell zu kleineren Beeinträchtigungen im Bereich des Geh- und Radweges südlich des Mühlen- und Tipulusteiches kommen. Die Emschergenossenschaft bittet um Verständnis.
Die vorbereitende Maßnahme wird voraussichtlich die ganze Woche andauern. Das eigentliche Bauprojekt, der Stauraumkanal Bochum-Bergstraße, wird erst ab dem kommenden Jahr umgesetzt. Die Arbeiten werden nach aktueller Planung im 2. Quartal beginnen und knapp zwei Jahre dauern.
Der Stauraumkanal wird sich im Einzugsgebiet Grummer Bach befinden, das wiederum zum übergeordneten Gesamteinzugsgebiet des Hofsteder und Hüller Baches gehört. Für den Bau werden unter anderem rund 100 Meter Kanal (Innendurchmesser: 3,20 Meter) in offener Bauweise verlegt werden. Über weitere Details dieser Maßnahme wird die Emschergenossenschaft noch gesondert informieren.
Die Funktionsweise
Eine Regenwasserbehandlungsanlage dient der Trennung von sauberem Regenwasser und schmutzigem Abwasser. In einem Stauraumkanal oder Regenüberlaufbecken wird bei starken Niederschlägen das Mischwasser zunächst „angehalten“ und beruhigt. Dabei kommt das physikalische Gesetz der Schwerkraft zum Tragen: Die schwereren Schmutzsedimente setzen sich nach unten ab und können gedrosselt durch eine Ableitung in den Abwasserkanal und anschließend zur Kläranlage transportiert werden. Das oben schwimmende, weitestgehend saubere und nicht-klärpflichtige Regenwasser dagegen kann nach Erreichen einer bestimmten Menge und Höhe über eine sogenannte Entlastungsschwelle ins Gewässer „schwappen“.
Mit Hilfe der Regenwasserbehandlungsanlagen erhalten die Gewässer also weitestgehend sauberes Wasser, während die Abwasserkanäle und insbesondere die Kläranlagen entlastet werden. Das ist nicht nur ökologisch äußerst sinnvoll, sondern auch ökonomisch – denn die Abwasserkanäle müssen nicht durchgängig übergroß dimensioniert werden, was die Baukosten erheblich senkt! Zudem gehört sauberes Regenwasser ins Gewässer und nicht in die Kläranlage, wo es unnötigerweise noch einmal für viel Geld gereinigt würde.