Wartburgstraße und Emscher-Brücke werden erneuert
Mit dem Gemeinschaftsprojekt von Emschergenossenschaft und Kreis Recklinghausen geht zur Förderung des Radverkehrs auch eine Aufweitung der Straße einher
Castrop-Rauxel. Der Kreis Recklinghausen und die Emschergenossenschaft haben am Donnerstag (22.8.) einen Baudurchführungsvertrag für den Neubau der Emscher-Brücke an der Wartburgstraße (K28) sowie den Ausbau der Kreisstraße mit beidseitigen Geh- und Radwegen unterzeichnet. Baubeginn ist im kommenden Jahr.
Neben der B 235 ist die Wartburgstraße in Castrop-Rauxel eine der meist frequentierten Nord-Süd-Verbindungen, die die Stadtteile Habinghorst/Henrichenburg mit dem nördlich des Rhein-Herne-Kanals gelegenen Becklem verbinden. Der Kreis Recklinghausen plant, die Wartburgstraße zwischen der Heerstraße und der Freiheitstraße komplett auszubauen und durch beidseitige Geh- und Radwege zu verbreitern. Darüber hinaus wird die damalig im Zuge der Beseitigung einer Unfallhäufungsstelle errichtete Baustellenampel durch eine dauerhafte Anlage ersetzt. Im Zuge dessen wird auch das Brückenbauwerk Wartburgstraße über die Emscher um vier Meter von aktuell 10,7 auf zukünftig 14,7 Meter aufgeweitet.
Da die ursprünglich 1911 errichtete Brücke, die im 2. Weltkrieg teilweise zerstört wurde und 1950/1951 neu aufgebaut wurde, nicht mehr saniert werden kann, ist ein Neubau des Brückenbauwerks unumgänglich.
Aufgrund der räumlichen Nähe der beiden Maßnahmen (Straßenausbau durch den Kreis sowie Brückenneubau durch die Emschergenossenschaft) bilden der Kreis Recklinghausen und die Emschergenossenschaft nach der bereits zusammen durchgeführten Planung für Brücke, Straße und Radwege nun eine Ausschreibungsgemeinschaft für den gemeinsamen Bau.
Synergien werden genutzt
„Wir nutzen die Synergien mit dem Kreis Recklinghausen und ermöglichen dadurch einen reibungsloseren und kürzeren Bauablauf auf sehr beengtem Raum“, sagt Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft.“
Landrat Bodo Klimpel erklärt: „Mit der Anpassung der Brücken-, Straßen- und Radwegebreiten an die heutigen Verkehrsverhältnisse investieren wir gemeinsam mit der Emschergenossenschaft nicht nur in unsere Infrastruktur, sondern fördern nachhaltig auch die Nahmobilität und den sicheren Radverkehr.“
Prof. Dr. Uli Paetzel ergänzt: „Zusätzlich wird durch die Emschergenossenschaft eine kreuzungsfreie Querung der Wartburgstraße für Radfahrende und Spazierende durch eine Steganlage unterhalb der Brücke geschaffen und die Anbindung an den Platz der Schichten und den Sprung über die Emscher hergestellt.“
Die Arbeiten starten im 2. Quartal 2025 und sollen in 2027 fertiggestellt werden. Die Wartburgstraße wird dazu zwischen Freiheitsstraße und Heerstraße während der Bauzeit im Bereich der Baustelle vollgesperrt werden. Eine Umleitung über die B 235 wird eingerichtet und ausgeschildert.
125 Jahre Emschergenossenschaft
Die Emschergenossenschaft feiert in diesem Jahr ihr 125-jähriges Bestehen. Am 14. Dezember 1899 als erster deutscher Wasserwirtschaftsverband gegründet, ist die Emschergenossenschaft heute gemeinsam mit dem 1926 gegründeten Lippeverband Deutschlands größter Betreiber von Kläranlagen und Pumpwerken. Die Aufgaben des öffentlich-rechtlichen Unternehmens sind die Abwasserentsorgung, der Hochwasserschutz sowie die Klimafolgenanpassung. Ihr bekanntestes Projekt ist der Emscher-Umbau (1992-2021), bei dem die Emschergenossenschaft im Herzen des Ruhrgebietes eine moderne Abwasserinfrastruktur baute. Dafür wurden 436 Kilometer an neuen unterirdischen Abwasserkanälen verlegt und vier Großkläranlagen gebaut. Rund 340 Kilometer an Gewässern werden insgesamt renaturiert. Parallel entstanden über 130 Kilometer an Rad- und Fußwegen, die das neue blaugrüne Leben an der Emscher und ihren Nebenläufen erleb- und erfahrbar machen. www.eglv.de