Welttoilettentag am Dienstag, 19. November

Kläranlage in Nottuln reinigte 3.689.470 Kubikmeter Abwasser

Nottuln. Das Drücken einer Taste genügt und das Abwasser aus der Toilette verabschiedet sich in die Kanalisation. Am Dienstag, 19. November, ist Welttoilettentag. Zu diesem Anlass gibt der Lippeverband jährlich bekannt, wie viel Abwasser im Vorjahr in seinen Kläranlagen gereinigt wurde: In der Kläranlage Nottuln-Appelhülsen waren es 2023 insgesamt 3.689.470 Kubikmeter (im Vorjahr: 2.185.400).

„Fehlende Sanitäranlagen können zu Hygienemissständen und Krankheitsausbrüchen sowie zu Umweltverschmutzungen führen. In der Wasserwirtschaft erledigen Kläranlagen die immens wichtige Aufgabe der Abwasserreinigung. Mit unserer Vielzahl an Kläranlagen sind wir uns unserer Verantwortung für die Gesundheit der Menschen in der Region sowie für den Umwelt- und Naturschutz bewusst. Tagtäglich gewährleisten wir an Emscher und Lippe, dass unser Abwasser auf einem hohen technischen Niveau gereinigt und in den natürlichen Wasserkreislauf zurückgegeben wird“, sagt Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender von Emschergenossenschaft und Lippeverband (EGLV), zum Welttoilettentag. „Als öffentlich-rechtliche Unternehmen handeln wir dabei im Interesse des Gemeinwohls – und ohne Gewinnorientierung. Dafür stehen wir als EGLV heute und auch in Zukunft.“

Sowohl im Emscher- als auch im Lippeverbands-Gebiet reinigten viele Kläranlagen 2023 deutlich mehr Abwasser als noch im Jahr davor. Hintergrund ist das besonders nasse Jahr 2023 – das nasseste in beiden Gebieten seit Beginn der Aufzeichnungen in 1931. Vor allem Ereignisse wie der Dauerregen zum Jahresende führten sowohl zu einer Hochwasserlage auch als zu höheren Abwassermengen. Schließlich fließt das Regenwasser durch die Versiegelung von Flächen direkt in die Kanalisation, vermengt sich dort mit dem Abwasser und wird so ebenfalls in die Kläranlagen eingeleitet, wodurch das zu reinigende Wasser zunimmt.

Der Welttoilettentag – Was gehört nicht in die Toilette?
Hygieneartikel, Feuchttücher, Medikamente, Essensreste – oftmals werden Substanzen die Toilette hinuntergespült, die nicht in die Kanalisation gehören. „Speisereste können Ratten anziehen, aus entsorgten Medikamenten gelangen sogenannte Spurenstoffe in den Wasserkreislauf und schaden wie auch Chemikalien Flora und Fauna, während Textilien oder Küchenpapier die Kanalisation oder auch Pumpwerke und Kläranlagen verstopfen. Für einen funktionierenden Wasserkreislauf ist es daher essentiell, dass jede und jeder Einzelne dazu beiträgt, diese Substanzen und Materialien nicht in der Toilette zu entsorgen“, sagt Dr. Frank Obenaus, Technischer Vorstand bei EGLV.

Der Welttoilettentag findet weltweit jedes Jahr am 19. November statt und wurde 2001 von der Welttoilettenorganisation ins Leben gerufen. Unterstützt von den Vereinten Nationen soll der Tag auf die in anderen Ländern oftmals mangelnde Sanitärversorgung aufmerksam machen und Wissen über lebenswichtige Hygienemaßnahmen fördern.

Die Emschergenossenschaft und der Lippeverband
Emschergenossenschaft und Lippeverband (EGLV) sind öffentlich-rechtliche Wasserwirtschaftsunternehmen, die als Leitidee des eigenen Handelns das Genossenschaftsprinzip leben. Die Aufgaben der 1899 gegründeten Emschergenossenschaft sind unter anderem die Unterhaltung der Emscher, die Abwasserentsorgung und -reinigung sowie der Hochwasserschutz. Der 1926 gegründete Lippeverband bewirtschaftet das Flusseinzugsgebiet der Lippe im nördlichen Ruhrgebiet und baute unter anderem den Lippe-Zufluss Seseke naturnah um. Gemeinsam haben Emschergenossenschaft und Lippeverband rund 1.700 Beschäftigte und sind Deutschlands größter Abwasserentsorger und Betreiber von Kläranlagen (rund 782 Kilometer Wasserläufe, rund 1533 Kilometer Abwasserkanäle, 546 Pumpwerke und 59 Kläranlagen). www.eglv.de