Zukunft der Lippebrücke Oelder Weg ist gesichert
Vertrag zwischen Lippeverband, Stadt Haltern am See und Kreis Recklinghausen unterzeichnet
Die Zukunft der Lippebrücke Oelder Weg zwischen Haltern am See und Marl ist gesichert. Der Kreis wird die Brücke zunächst an den Lippeverband übertragen…
Die Zukunft der Lippebrücke Oelder Weg zwischen Haltern am See und Marl ist gesichert. Der Kreis wird die Brücke zunächst an den Lippeverband übertragen und auch den Betrag, den ein Rückbau gekostet hätte, überweisen. Der Lippeverband wird die Brücke damit sanieren und ertüchtigen, und sie im nächsten Schritt an die Stadt Haltern am See übertragen. Diese übernimmt dann die Unterhaltungslast und die Verkehrssicherungspflicht für die Brücke. So ist es festgelegt in dem Vertrag, den Prof. Dr. Uli Paetzel, Bodo Klimpel und Cay Süberkrüb heute unterzeichnet haben.
„Das ist eine gute Lösung, bei der es nur Gewinner gibt. Es ist wichtig, dass wir immer wieder gemeinsam schauen, wie wir gute Lösungen für die Menschen in der Region finden. Das geht nur mit vereinten Kräften“, sagt Landrat Cay Süberkrüb.
Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender von Emschergenossenschaft und Lippeverband unterstreicht das: „Als Emschergenossenschaft und Lippeverband unterhalten wir derzeit rund 180 Kilometer Rad- und Fußwege in unseren Verbandsgebieten. Dafür werden in vielen Bereichen Betriebswege zugänglich gemacht, so dass sie von Spaziergängern wie Radfahrern genutzt werden können. Rund 100 Kilometer Wege sollen in den nächsten Jahren dazukommen, um mit neuen Radwegen die Natur an Emscher und Lippe noch besser erlebbar zu machen. Darum passt diese Maßnahme gut in unser Konzept.“
Bürgermeister Bodo Klimpel ergänzt: „Die Brücke ist eine wichtige Zufahrt zum Chemiepark vor allem für diejenigen, die von Haltern am See und aus dem Münsterland mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren. Gerade mit Blick auf den Klimaschutz ist es großartig, dass wir das auf diese Weise auch weiterhin möglich machen können.“
Die Lippebrücke Oelder Weg führt zwischen Haltern am See und Marl i über die Lippe zum Nordtor des Chemieparks. Der Kreis als Eigentümer stand vor der Entscheidung, sie entweder umfangreich zu sanieren oder rückbauen zu lassen. Für eine Kreisstraße hatte sie keine Bedeutung mehr. Die Kosten für einen Rückbau hat ein beauftragtes Ingenieurbüro ermittelt und auf 1,25 Mio. Euro festgelegt. Diesen Betrag überweist der Kreis an den Lippeverband, so dass dieser davon die Sanierung und Ertüchtigung der Brücke finanzieren kann.
Der Lippeverband wird die Brücke fachgerecht sanieren lassen. Sie soll künftig für Fußgänger, Radfahrer und Kraftfahrzeuge bis 3,5 t nutzbar sein.
Anschließend wird der Lippeverband das Volleigentum an der Brücke und den beiden Grundstücken unentgeltlich auf die Stadt Haltern am See übertragen. Sie übernimmt die Unterhaltungslast und die Verkehrssicherungspflicht.
Zum Hintergrund:
Bislang ist der Kreis Eigentümer der bei Flusskilometer 137,5 über die Lippe führenden, im Jahr 1935 errichteten LippebrückeOelder Weg, die die Kreisstraße Oelder Weg (K 55) mit dem auf dem Stadtgebiet Marl gelegenen Chemiepark der EVONIK verbindet. Auch die beiden Grundstücke, auf denen sich die Widerlager der Brücke befinden, sind im Eigentum des Kreises. Die Brücke wurde früher als Zufahrt und Rettungsweg zum Chemiepark Marl genutzt, wird zu diesem Zweck aber aufgrund anderweitiger baulicher Maßnahmen nicht mehr benötigt. Die bisherige Kreisstraße K 55 wird zeitnah entwidmet und geht in die Baulast der Stadt Haltern am See über. Darum beabsichtigt der Kreis, sein Eigentum an der Brücke aufzugeben. Um einen anderenfalls notwendigen Abriss der Brücke zu vermeiden, haben sich der Kreis, der Lippeverband und die Stadt Haltern am See auf das nun vertraglich vereinbarte Vorgehen verständigt.
Die Stadt, die im Interesse ihrer Bürger auch am Erhalt der Brücke interessiert ist, ist bereit, die Unterhaltungslast und Verkehrssicherungspflicht auf Dauer zu übernehmen. Der Kreis wird unter dem Aspekt der „Sowieso-Kosten“ den Betrag bis zur Höhe der fiktiven Rückbaukosten für die erforderlichen Aufwendungen für die notwendige Ertüchtigung der Brücke zur Verfügung stellen. Die drei Kooperationspartner gehen davon aus, dass die Kosten in voller Höhe aus diesem Deckungsbeitrag bestritten werden können.